Mutter hält Ohren zu wegen Kinderlärm Mutter hält Ohren zu wegen Kinderlärm
Die Lärmbelastung zuhause macht es vielen nicht leicht, konzentriert zu lernen und zu arbeiten.

Im Laufe des letzten Jahres haben Arbeit und Studium im Homeoffice gezwungenermassen stark an Bedeutung gewonnen. Für die einen bedeutet dies endlich Ruhe vom Grossraumbüro und überfüllten Hörsälen, für die anderen stehen nun laute Nachbarn und schreiende Kinder auf der Tagesordnung, wenn die ganze Familie zuhause bleiben muss. Wie Sie den Lärm im eigenen Heim reduzieren, um ungestört arbeiten und lernen zu können, erfahren Sie hier.

Eine moderne Wohnraumgestaltung setzt heute auf grosse, offene Räume mit möglichst viel Licht. Für die Augen mag ein solches Arbeits- oder Studierzimmer ideal sein, für die Ohren leider weniger: Hier hat der Schall genügend Möglichkeit, sich ungehindert auszubreiten. Wer schon einmal in einem leeren Raum gestanden hat, kennt das Problem: Glatte Wände reflektieren den Schall, was die Gesamtlautstärke schnell ansteigen lässt. Besonders, wenn die ganze Familie aufeinandertrifft, wird es bald unangenehm.

Lärm ist zwar eine subjektive Empfindung, was bedeutet, dass jeder Mensch andere Geräusche als störend empfindet und mehr oder weniger Dezibel als Lautstärkegrenze verträgt. Wenn jedoch viel Konzentration nötig ist, können schon die kleinsten Geräuschquellen problematisch sein. Auf lange Sicht gesehen kann ständiger Lärm sogar die Gesundheit beeinträchtigen.

Einfache schalldämmende Massnahmen für Arbeits- und Lernräume

Eine einfache Lösung des Problems sind gut verteilte Möbel und Wanddekorationen. Sie vereinen Design und Funktion, indem sie dem Raum eine persönliche Note geben und gleichzeitig Lärm reduzieren. Im Folgenden einige Möglichkeiten:

  • Raumteiler, z. B. Zwischenwände oder Regale
  • Beistelltische mit Decken und Tischläufern
  • grosse, gut gefüllte Bücherregale
  • Bilder, Wandteppiche und ähnliche Wanddekorationen
  • Gepolsterte Möbel, Decken und Kissen
  • Pflanzen

Auch Textilien helfen sehr, den Nachhall zu verringern. Vorhänge zum Beispiel werten den Raum nicht nur optisch auf, sondern senken auch die Lärmbelastung. Für einen besonders starken Effekt können Sie auf spezielle Schallschutzvorhänge zurückgreifen, normale Vorhänge erfüllen aber ebenso ihren Zweck.

Dasselbe gilt für Teppiche, egal ob als Bodenbelag oder Deko-Element. Besonders in Haushalten mit Kindern dämpfen Sie damit das Herumtrampeln, Schreien und laute Lachen, das im täglichen Familienleben eben dazugehört.

Lautes Stühlerücken, rumpelnde Waschmaschinen, knarzende Stufen beim Treppensteigen – gerade auf modernen, glatten Böden wird dieser Hintergrundlärm zur Zerreissprobe für die Nerven. Praktische Filzgleiter für Möbelstücke, Gummifüsse für Haushaltsgeräte oder Trittschallmatten auf Treppenstufen sorgen hier für die nötige Ruhe.

Professionelle Schallschutzlösungen

Die Investition in professionellen Schallschutz bietet sich vor allem dann an, wenn Sie langfristig mehr von zuhause aus arbeiten möchten. Neben den bereits genannten Schallschutzvorhängen gibt es etliche weitere Möglichkeiten, beispielsweise:

  • Akustikbilder aus schallschluckendem Material
  • Akustikleuchten
  • Lärmschutztrennwände
  • spezielle Deckensegel
  • wandmontierte Akustikplatten

Diesen Helfern muss man ihre Funktion übrigens nicht unbedingt ansehen. Wie wäre es etwa mit einem harmonievollen Landschaftsbild oder geometrischen Mustern aus farbigen Akustikplatten? So sind die akustischen Elemente gleichzeitig Lärmschutz und optisches Highlight eines Raums.

In Mehrfamilienhäusern braucht es oft mehr als nur eine Schalldämmung innerhalb der eigenen vier Wände. Nicht umsonst kommt es in grösseren Wohnanlagen häufig zu Streitigkeiten wegen Ruhestörung. Darüber hinaus raubt der Strassenlärm Stadtbewohnern gerne den Schlaf.

Gut gedämmte Fenster und abgedichtete Türen sind der wichtigste Faktor für die Reduktion des Aussenschalls. Überlegen Sie sich zudem die Investition in Aussenjalousien, wenn Sie sich zum Beispiel vom Verkehr gestört fühlen. Zwischen glatten Möbelstücken und den Wänden zu Nachbarwohnungen sollte ausserdem ein wenig Platz bleiben, um keine Schallbrücke zu bilden. Textilmöbel wiederum sind an solchen Wänden perfekt platziert.

Wenn sich am Wohnraum nichts ändern lässt

Viele, die im Homeoffice arbeiten und studieren, leben in Mietwohnungen und haben nur ein begrenztes Budget zur Lärmreduktion zur Verfügung. Was also tun, wenn der Raum selbst nur wenig verändert werden kann?

In diesem Fall kann gute Kommunikation und Organisation Abhilfe schaffen. Sprechen Sie beispielsweise mit Ihren Nachbarn über die Lärmproblematik oder legen Sie mit Kindern fixe "Lärmzeiten" und Ruhepausen fest. Reicht das nicht aus, versuchen Sie, Ihren Schreibtisch an einen anderen Ort zu versetzen. Vielleicht ist das Schlafzimmer weiter von uneinsichtigen Nachbarn entfernt oder Sie können es sich auf der Sonnenterrasse gemütlich machen.

Wenn die eigene Wohnung partout keinen ruhigen Platz hergibt, kann es sich lohnen, bei Verwandten nachzufragen. Das alte Kinderzimmer im Haus der Eltern auf dem Land bietet sich eventuell als ruhiger Lernplatz an. In vielen grösseren Städten boomen ausserdem Coworking Spaces. Dort können Sie für einen günstigen Preis flexible Arbeitsplätze in angenehmer Atmosphäre mieten.

Für Musikbegeisterte sind Kopfhörer mit ANC (Active Noise Cancelling) eine Lösung, die in allen Preisklassen zu haben sind. Am besten wählen Sie welche mit integriertem Mikrofon, damit Sie diese zusätzlich in Meetings oder Online-Seminaren verwenden können. Für absolute Stille ist hingegen ein angepasster Gehörschutz eine gute Option.

Hilft alles nichts, bleibt nur noch, die eigenen Arbeits- und Lernzeiten anzupassen. Etwa abends, wenn Kinder oder Geschwister bereits im Bett sind, oder frühmorgens, wenn die Langschläfer nebenan noch keinen Mucks von sich geben. Die Mittagspause bietet sich ebenfalls an, um ein wenig Ruhezeit zu erhaschen.

Vielfältige Möglichkeiten für mehr Ruhe im eigenen Zuhause

Dank zunehmender Digitalisierung sowie zeitlicher und räumlicher Flexibilisierung wird der Heimarbeits- und Studienplatz nach dem Ende der Pandemie wohl weiterhin eine grosse Rolle spielen. Ein guter Lärmschutz ist dabei Voraussetzung, um die Nerven und langfristig auch die Gesundheit zu schonen. Die hier vorgestellten Möglichkeiten helfen Ihnen, die Ruhe zu schaffen, die Sie für konzentriertes Arbeiten und Lernen zuhause benötigen.

Autor/in
Christoph Marti

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