Agilität Agilität
Gorden Fehlhaber am Abschlusstag der Studiengänge CAS FH in Organisationsentwicklung und CAS FH in Changemanagement vom 30. September 2017 (Bild: Kalaidos FH)

Der Begriff „Agilität“ ist in aller Munde. Organisationen, Projekte und Mitarbeitende sind agil zu führen, wenn man in der zukünftigen Arbeitswelt bestehen will. Die aktuelle Relevanz von Agilität sowie die allgemeinen Grundlagen agiler Arbeitsweisen beleuchteten die beiden pragmatic solutions Coaches Gorden Fehlhaber und Fredi Schmidli am Abschlusstag der Studiengänge CAS FH in Organisationsentwicklung und CAS FH in Change Management an der Kalaidos Fachhochschule. Hier die wichtigsten Aussagen ihres Vortages in Kürze:

Agilität als Schlüssel zur erfolgreichen Veränderung

Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung werden wir laufend mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Starre Organisationsstrukturen machen es Unternehmen besonders schwer, sich schnell den aktuellen Veränderungen anzupassen. Traditionelle Unternehmen arbeiten meist hierarchisch und nach Plan. Die Mitarbeitenden werden weniger daran gemessen, welchen Wert sie für das Unternehmen erzielen, stattdessen werden sie gelobt, wenn sie die Arbeit nach Vorgabe des Unternehmens umsetzen. Um aber mit den Veränderungen auf dem Markt mithalten zu können, ist es besonders wichtig, dass Unternehmen stets flexibel und anpassungsfähig bleiben. Unsere Erfahrung zeigt: Der beste Weg, sich für die Zukunft zu wappnen, ist eine agile Arbeitsweise.

Agile Praktiken

 Folie aus der Präsentation von Gorden Fehlhaber und Fredi Schmidli (Bild)

Vertrauen, Transparenz und intrinsische Motivation

Die agile Arbeitsweise basiert dabei auf dem Konzept der intrinsischen Motivation und Verantwortungsübernahme von Mitarbeitenden. Dafür braucht es keine finanziellen Anreize oder Bestrafungen bei Fehlern. Im Gegenteil: Zu strenge Vorgaben demotivieren die Mitarbeitenden nur, funktionale Organigramme zerstückeln ausserdem die Geschäftsprozesse aufgrund ihrer zahllosen Schnittstellen. Darum braucht es ein positives Menschenbild, ein Managementsystem, das auf Teamwork, Delegation und Partizipation ausgerichtet ist sowie eine Kultur, die sinnstiftend wirkt und dadurch die Mitarbeitenden motiviert, ihr ganzes Herzblut einzusetzen.

In einem agilen Unternehmen werden die Kontrollen reduziert, die Transparenz erhöht und das Vertrauen in die Mitarbeitenden gestärkt. Organisationen, die agil sein wollen, müssen die Agilität auf allen Ebenen umsetzen. Darum ist es besonders wichtig, die Agilität als Mindset zu verstehen. Die Werte und Prinzipien und somit die gesamte Unternehmenskultur müssen angepasst und von allen Mitarbeitenden getragen werden. Denn die Unternehmenskultur ist immer ein Produkt des Managementsystems: Die Mitarbeitenden verhalten sich mehrheitlich so, wie das System es ihnen vorgibt.

Ein Beispiel des Erfolgs

Ein traditionell geführtes Unternehmen, das vor nicht allzu langer Zeit eine agile Transformation durchlebt hat, ist die Holländische Bankengruppe ING. Sie liess sich von Unternehmen wie Google und Netflix inspirieren und schuf die organisatorischen Voraussetzungen für eine agile Transformation der ganzen Bank. Sie veränderte ihre komplette Organisationsstruktur entlang der Wertströme und stärkte die Zusammenarbeit des Teams. Sie gab den Einzelnen mehr Selbstverantwortung und ermöglichte durch die neue Struktur, dass das Know-how jedes Einzelnen in die Projekte miteinfliesst. Und der Erfolg der ING-Transformation zeigt: Agilität kann in jedem Unternehmen funktionieren.

Weitere Informationen

Facebook Twitter Xing LinkedIn WhatsApp E-Mail