7 Tipps für erfolgreiche (IT-) Projekte
Irene Willi Kägi
Was machen erfolgreiche IT-Projekte aus? Wann eignet sich welches Projektmanagement-Modell? Wie halten Sie die Projektrisiken beim Outsourcen möglichst klein? Und in welche Richtung entwickelt sich künftig das Projektmanagement? Hier eine Zusammenstellung von Tipps für ProjektmanagerInnen im IT-Umfeld oder in anderen Unternehmensbereichen.
Die folgenden Tipps basieren auf einem von der Netzwoche geführten Interview mit Lars Friedberger, Studiengangsleiter an der Kalaidos Fachhochschule. Das vollständige Interview lesen Sie weiter unten.
Was Sie im Vorfeld eines Projektes klären sollten
- Prüfen Sie, ob Sie für Ihr Vorhaben wirklich ein aufwendiges Projekt auf die Beine stellen müssen oder ob es bloss um Anpassungen oder Optimierungen geht. In den meisten Fällen sind IT-Projekte nämlich Maintenance- oder LifeCycle-Projekte. Solche Projekte sind nicht wirklich strategisch, innovativ oder dynamisch. Dynamische Projekte starten oft von Null auf und zeichnen sich aus durch unterschiedlichste Interessensgruppen und hohe Abhängigkeiten zwischen verschiedenen IT-Systemen und der Integration neuester Technologien. Hier gilt es, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen und Stakeholdern zu orchestrieren.
- Haben Sie Projekte, die sich immer wiederholen und können Sie von Erfahrungswerten profitieren? Oder ist Ihr Projekt eher klein und die Arbeitsabläufe sind bereits bekannt? Dann können Sie sehr gut auf die Wasserfallmethode zugreifen. Diese klassische Projektmanagementmethode bietet einen stabilen Rahmen und hält das Projekt am Laufen.
- Unterliegt Ihr Projekt einer grossen Flexibilität, ist das Ziel eher unklar oder ändert sich das Umfeld des Marktes sehr schnell? Dann setzen Sie am besten agile Methoden wie etwa Kanban oder Scrum ein. Diese für die Softwareentwicklung typischen Methoden finden sich immer mehr auch in anderen Unternehmensbereichen. Sie fördern die laufende Überprüfung und Anpassung der einzelnen Arbeitspakete und ermöglichen so ein schnelles Reagieren auf wechselnde Anforderungen und Ansprüche. Allerdings funktioniert dieses Prinzip der stetigen Verbesserung nur, wenn agile Arbeitsweisen im persönlichen, sozialen und kulturellem System verankert sind.
- Alternativ zur agilen Projektmanagementmethode gibt es hybride Methoden: Diese kombinieren beide Vorgehensweisen (Wasserfall und agil). Gelingt es, die Vorteile beider Methoden zu vereinen, ist eine rasche Anpassung an den Markt und ein hoher Qualitätsstandard gleichzeitig möglich.
- Grundsätzlich ist der Weg zur Zielerreichung so flexibel wie möglich zu gestalten und in kleinere Projektschritte aufzuteilen. So können Sie immer wieder Justierungen vornehmen. Ebenso sollten Sie die Kompetenzen der internen Projektmitarbeitenden bestmöglich einsetzen. Dafür braucht es einer laufenden Klärung der Rollen im Projekt.
- Wenn Sie ein Projekt outsourcen, beachten Sie, dass Sie schnell die Kontrolle verlieren und in externe Abhängigkeiten geraten können. Zudem besteht die Gefahr, dass die Kosten in die Höhe schnellen. Sehen Sie also zu, dass die Entscheidungshoheit bei Ihnen bleibt und interne Fachkräfte vom Projektanfang bis zum -ende mitarbeiten. Bauen Sie gemeinsam mit der internen und externen Projektseite eine Vertrauenskultur auf. Stellen Sie sicher, dass alle vom Gleichen sprechen und offen miteinander kommunizieren.
- Aktuell zeichnen sich drei Tendenzen am Projektmanagement-Horizont ab: erstens, eine vermehrte bereichsübergreifende Zusammenarbeit und zweitens, eine verstärkte Integration der Projekte in die Unternehmensstrategie. Drittens, scheint die E-Mail-Kommunikation immer mehr durch verschiedenste Collaboration Tools abgelöst zu werden. Der grosse Vorteil liegt hier in der ortsunabhängigen Zusammenarbeit in Echtzeit.
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