Infolge der immer mehr steigenden Präsenz von Wish, Ali-Express, Amazon, Zalando, Banggood und Co. im Internet, hat der stationäre Detailhandel auf einmal mit nationalen sowie internationalen Online-Anbieter/innen eine ernst zu nehmende Konkurrenz erhalten. 

Statistiken und Studien belegen, dass die Konsumenten diese Kanäle, dank ihrer einfachen Art und Weise Güter und Dienstleistungen zu beziehen, immer öfters als Einkaufskanal benutzen. Die Reichweite ist sehr gross. Konsumenten wie auch Online-Anbieter/innen können durch das World Wide Web global agieren. Somit stellt sich die Frage, wie es nun mit dem traditionellen stationären Detailhandel weitergehen wird und welchen weiteren Einfluss der E-Commerce Bereich in der Umsatzentwicklung haben wird (vgl. erster Blogbeitrag).

Um den sich stets veränderten Markteinflüssen und Veränderungen gerecht zu werden, versuchen viele Detailhändler/innen mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen der Situation gerecht zu werden.

Geschäftsmodell "Flagship-Stores"

Als Beispiel für Flagship Stores dient das Unternehmen Apple, welches praktisch in allen bekannten Städten spektakuläre Flagship Stores betreibt. Mit den Flagshipläden soll in erster Linie Werbung betrieben werden, was auch der Grund ist, warum diese Läden an Top Lagen situiert sind.

Geschäftsmodell "Pop-up-stores"

Eine weitere Innovation welche bereits vor ein paar Jahren in London beobachtet werden konnte, sind die sogenannten Pop-up-stores. Die Pop-up-Stores werden auch Guerilla-Stores genannt, welche meistens unangekündigt an untypischen Orten „aufpoppen“ und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Konsumenten und Konsumentinnen, welche die Stores zufällig oder gezielt suchen, wird ein spezielles "etwas anderes" Einkaufserlebnis angeboten, mit dem Ziel, dass sie im Anschluss die Erlebnisse im Umfeld weitererzählen. Die allgemeine Zielgruppe, welche angesprochen werden soll, sind Personen, welche das Internet kennen, jung und urban sind.

Multi-Channel-Konzepte

Mit Omni-Channel versuchen viele Detailhändler/innen der Marktsituation standhalten zu können. Durch das Verkaufskonzept, was bei vielen Unternehmen auf offene Ohren gestossen ist, können sie ihre Güter und Dienstleistungen über mehrere Kanäle absetzen. Doch zuerst müssen auch der Wille und die Fähigkeit vorhanden sein, um so ein Konzept erfolgreich umsetzen zu können.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die verschiedenen Angebote des Omni-Channels auf:

Omni-Channel-Angebot

Abbildung: Omni-Channel-Angebot (Quelle: aspect.com, 2018)

Omni-Channel ist ein Zusammenwirken von verschiedenen Kanälen, Kunden und Marken. Dem Kunden bzw. der Kundin bietet sich die Möglichkeit permanent zwischen den verschiedenen Kanälen (stationär, online, mobil, Callcenter, Soziale Medien, Kataloge) zu wechseln. Kanäle und Marken stehen miteinander in Verbindung. Kundenberührungspunkte sind eine Folge von direkten oder indirekten Kontakten mit einer Marke oder Firma.

Fazit

Der Online-Handel profitiert vom veränderten Konsumentenverhalten und vom technologischen Fortschritt. Konsumentenstimmungen, demografische Entwicklung oder auch die Aufhebung des Mindestkurses haben diesen Trend unbeeindruckt gelassen. Der Online-Handel erwirtschaftet kontinuierlich höhere Umsätze.

Der stationäre Handel hatte in den vergangenen Jahren durch die ungünstige demografische Entwicklung, der schwankenden Konsumentenstimmung, dem technologischen Fortschritt, dem veränderten Kaufverhalten sowie der Aufhebung des Mindestkurses stark gelitten. Diese Einflussfaktoren haben stark dazu beigetragen, dass dieser Markt nicht mehr wachsen konnte.

Der Detailhandel heute, ist nicht nur physisch mit stationären Geschäften präsent, sondern auch online durch diverse Verkaufsformen und Absatzkanäle. Es gibt Detailhändler/innen, die ihre Geschäfte nur stationär führen, andere nur online sowie solche die Multi-Channel betreiben.

Je nachdem welche Absatzkanäle die Unternehmen benutzen, können sich diese unterschiedlich entwickeln und mehr oder weniger empfindlich auf diverse Einflussfaktoren aus dem Umfeld reagieren als andere.

Da es sehr viele Faktoren gibt, die die Entwicklung des schweizerischen Detailhandels beeinflussen können, wäre es interessant, dieses Thema in Zukunft mit weiteren Studien zu analysieren.

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Der Blogbeitrag basiert auf einer Bachelorarbeit zur Erlangung des Bachelor of Science FH in Business Administration an der Kalaidos Fachhochschule.

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