Snapchat Logo Snapchat Logo
Snapchat Logo (Bild)

Der Hype um Snapchat hält weiter an - 74% aller 14- bis 19-Jährigen nutzen die Social Media App und übertreffen damit sogar Facebook. Dies lässt sich dem Schweizer „Media Use Index“ entnehmen, der jährlich das Mediennutzungs- und Informationsverhalten von 2’000 Personen in der Deutsch- und Westschweiz abbildet. Was liegt also näher, als den Hype um Snapchat für das Personalmarketing zu nutzen? Einige wenige Firmen haben sich bisher getraut, mit Snapchat gezielt auf die Suche nach neuen Mitarbeitenden und vor allem Lernenden zu gehen.

Mediamatiker für localsearch

Die Schweizer Firma localsearch startete im vergangenen Jahr gezielt ein Pilotprojekt zur Besetzung einer Lehrstelle als Mediamatiker via Snapchat. Bewerbende sollten sich mit kurzen Videos vorstellen und erklären, weshalb sie die Stelle möchten. Gezielt wurde auf Top-Kandidaten und die Möglichkeit, sich zugleich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Es gingen nur drei Bewerbungen ein, dafür qualitativ hochwertige. Dies entsprach quasi einer Vorauswahl, was gemäss den Personalverantwortlichen wertvoller war als hundert andere Bewerbungen, die oft nicht dem Stellenprofil entsprachen. Einer der drei Snapchat-Bewerbenden erhielt die Stelle als Mediamatiker. localsearch wird Snapchat weiterhin als Recruiting Tool nutzen, vor allem bei Berufen, bei denen es um digitales Know-how geht und qualifizierte Fachkräfte gesucht werden.

REWEKarriere mit Snapchat Influencerin

Das deutsche Unternehmen REWE nutzt Snapchat kombiniert mit Influencer Marketing. Eine - vor allem bei Jugendlichen bekannte - Influencerin snappt live über die Ausbildungsmöglichkeiten bei REWE. Die Influencerin interviewt Lernende zu ihrer Ausbildung und gibt Styling-Tipps für das Vorstellungsgespräch. Die Authentizität der Influencerin spielt dabei eine grosse Rolle: Sie muss zum Unternehmen passen und darf nicht aufgesetzt wirken.

Ausserdem führt REWEKarriere zur Zeit regelmässig Quizze auf ihrem Snapchat-Kanal durch. Mit einfachen Fragen werden Jugendliche gezielt zu Themen rund um Lebensmittel befragt. Zum Schluss wird ein gezielter Aufruf bzw. ein “call-to-action“ gestartet, mit der einfachen Frage: „Wer hat’s gewusst?“ Damit wird der direkte Kontakt zu den Jugendlichen gesucht.

Snapchat REWEKarriere Quiz

Experten-Quiz auf dem REWEKarriere-Snapchat-Kanal (Bild)

Recruiting Friday bei EVERLANE

Das amerikanische Unternehmen EVERLANE, ein Pendant des deutschen Online-Händlers ZALANDO, geht noch einen Schritt weiter. EVERLANE hat die Rekrutierung mit Snapchat fest in ihr Personalmarketing verankert. Acht von zehn Mitarbeitenden rekrutieren sie mittlerweile über diesen Kanal. Jeden Freitag (Recruiting Fridays) sind Bewerbende aufgerufen, dem Unternehmen eine 60-90 Sekunden lange Snapchat Story, die 24 Stunden online ist, zur Verfügung zu stellen. Darin erhalten die Bewerbenden die Möglichkeit, sich in einem kurzen Video zu präsentieren. Dies ist vergleichbar mit einem Elevator Pitch, bei dem in möglichst kurzer Zeit die Gründe, warum man die richtige Person für eine Stelle oder ein Unternehmen ist, dargestellt werden.

 Snapchat Everlane Recruiting Fridays

Rekrutierung auf dem Snapchat-Kanal von EVERLANE (Bild)

Was ist Snapchat?

Snapchat ist ein Messenger-Dienst, mit dem man Nachrichten in Foto- und Videoform verschickt, die sich nach kurzer Zeit (max. 10 sec.) von selbst löschen. Verschiedene Farbfilter, Uhrzeit, Geschwindigkeit und Geofilter lassen sich zusätzlich auswählen. Mit der „Story“-Funktion lässt sich in einfacher Weise eine kleine Geschichte aufbauen. Nach 24 Stunden verschwinden bzw. löschen sich diese Geschichten von selbst.

Vorteile von Social Recruiting mit Snapchat

  • gezielte Ansprache junger Bewerbender   
  • Positionierung als innovativer Arbeitgeber
  • emotionale Ansprache und Aufnahme von persönlichem Kontakt
  • Unterstützung des Employer Branding
  • Erhöhung der Reichweite
  • Beschleunigung des Recruitingvorgangs

Für viele Unternehmen stellt die Social-Media-Welt eine Herausforderung dar. Doch lohnt es sich für die Personalrekrutierung – insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der demographischen Entwicklung - sich mit den beliebten Social Media Trends wie WhatsApp, Instagram, Youtube und Co. auseinanderzusetzen.

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