Individuelle Developer-Portale entlang den Entwicklungen rund um Open Banking Individuelle Developer-Portale entlang den Entwicklungen rund um Open Banking
Individuelle Developer-Portale entlang den Entwicklungen rund um Open Banking (Symbolbild).

In den ersten beiden Beiträgen dieser Reihe habe ich zum einen die Plattformen der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse beschrieben, wie auch einige Informationen zu NDGIT und deren Vorgehen im Hinblick auf das Development der beiden Portale gegeben. Der heutige Beitrag setzt sich mit weiteren individuellen Developer-Portalen auseinander. Im Zentrum steht hierbei, einen möglichst breiten Überblick zu den Entwicklungen rund um das Thema Open Banking zu geben. 

E-Post API

Die Schweizer Post bietet API-Services für TPPs an, welche die Angebote der Post für Produkte und Dienstleistungen integrieren möchten. Dadurch können die TPPs ihre Prozesse und Abläufe vereinfachen und digitalisieren. Mit E-Post API können Kunden via TPP-Software ihre Korrespondenz auf elektronischem Weg auf ihr E-Post Office weiterleiten, womit die User folglich ihre erhaltenen Dokumente archivieren, bearbeiten, und auf Dokumente gezielt antworten können. Zudem ist es möglich, Rechnungen direkt zu bezahlen. Die API-Autorisierung erfolgt über das offenen Protokoll OAuth 2.0 (Open Authorization). Bei erfolgreicher Prüfung erhält der TPP analog den PSD2-APIs einen Access-Token, womit die gewünschten Endpunkte der API aufgerufen werden können.

Mit E-Post API möchte die Post unabhängige Anbieter im Markt fördern und somit Ökosysteme im elektronischen Postverkehr sowie Einzahlungen vermehrt unterstützen.

Avaloq

Mit dem Developer-Portal setzt sich Avaloq das Ziel, bei den Banken und FinTechs Innovation und neue Lösungen zu fördern. Somit werden bestimmte Bankendienstleistungen via APIs für die bei Avaloq angebundenen Banken geöffnet und sind frei zugänglich. Für Banken ergibt sich unter anderem die Möglichkeit, dass sie ihre E-Banking Lösungen unabhängig von Avaloq weiterentwickeln können, aber auch eigene Ökosysteme mit TPPs vorantreiben und etablieren können.

Swisscom Open Banking Hub

Banken und FinTechs erhalten via Swisscom Hub die Möglichkeit, sich mittels API-Plattform zentral zu verbinden und somit ein Wildwuchs über Peer-2-Peer Kommunikation zu vermeiden. Swisscom engagiert sich auf dem Marktplatz Schweiz stark am Thema Open Banking und ermöglicht über standardisierte API-Services, eine Kommunikation zwischen Anbieter und Abnehmer von Dienstleistungen. Neben Potential für Innovation, ist der Hub auch im Kernbankensystem der Swisscom gut integriert.

Fazit

Auch wenn in der Schweiz noch kein Zwang zur Öffnung der Banken herrscht, ist das Thema Open Banking präsent. Der Trend, dass Banken ihre Digitalisierungsstrategie hinsichtlich Open-APIs weiter vorantreiben, um digitale Ökosysteme zu fördern ist durchaus spürbar. Mit Developer-Portalen für Open Banking bietet sich einerseits die Chance, mit TPPs und FinTechs einen digitalen Marktplatz zu etablieren und schlussendlich einen Mehrwert für Kunden zu schaffen. Anderseits kann das eigene Geschäftsfeld der jeweiligen Banken hinsichtlich digitaler Multikanal-Strategie erweitert werden.

Es wird sich zeigen, ob die beiden Grossbanken ihre PSD2-Testportale auf die Schweiz ausweiten werden, was in einer weitere Stossrichtung für Open Banking in der Schweiz resultieren würde. 

Wird sich PSD2 ab dem 14. September 2019 bewähren, ist anzunehmen, dass sich die EU-Regulierung für Zahlungs- und Aggregations-Services global weiterentwickeln wird.

Lesen Sie weitere Teile dieser Blogserie:
Developer-Portale im Zusammenhang mit PSD2 (1/3)
Developer-Portale im Zusammenhang mit PSD2 (2/3)

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