Screenshot der solarisBank Website Screenshot der solarisBank Website
Die solarisBank reduziert Banking nur noch auf eine Plattform-Dienstleistung (Screenshot der solarisBank-Webseite)

Der Entwicklung digitaler Ökosysteme ist in allen Industrien zu beobachten. Neben den verschiedenen Wellen der Digitalisierung im Banking – wie in meinem Blogbeitrag Digitale Bank der Zukunft beschrieben, entstehen auch digitale Bank-Ökosysteme, die nicht den klassischen Bankkunden zum Ziel haben. Sie zielen darauf ab, Unternehmen anderer Branche zu befähigen, Bankdienstleistungen durch Kooperation mit dem Plattformbetreiber anzubieten.

Die Plattformen selber werden von Unternehmen mit Banklizenzen betrieben. Bei diesem Vorgehen ist sicherlich Fidor ein Vorreiter. So bietet u.a. Telefónica Deutschland in Kooperation mit Fidor eine mobile Banking-App an. Kunden erhalten u.a. je nach Nutzung des Mobile Banking monatlich Extra-Datenvolumen – die etwas andere Art in Niedrigzinsphasen „Verzinsungen“ anzubieten.

Mit der solarisBank hat sich jetzt neben Fidor ein weiterer Plattformbetreiber etabliert. Die solarisBank ist ein Technologieunternehmen mit deutscher Vollbanklizenz. Sie bietet eine Banking-as-a-Service-Plattform mit APIs für die Netzwerkpartner. Im Gegensatz zu Fidor betreibt die solarisBank kein eigenes Bankgeschäft. Zielgruppe sind explizit Marktplätze, E-Commerce- und FinTech-Unternehmen. Diese sind auf die enge Zusammenarbeit mit Banken angewiesen. Traditionelle Banken verfügen aber häufig nicht über die erforderlichen Technologien, Strukturen und auch Kultur, um Partnerschaften mit den schnell wachsenden Unternehmen der Digitalwirtschaft einzugehen.

Bankdienstleistungen als Lego Baukasten

Im Idealfall sollen die Partner der solarisBank sich - entsprechend ihrer jeweiligen Bedürfnisse - aus den API-Schnittstellen „a la Lego“ ihre eigenen Lösungen bauen. Bislang konnte die solarisbank über 20 Unternehmen aus dem Fintech- und Commercebereich für die eigene Plattform gewinnen. Darunter sind nach Firmenangaben etwa AutoScout24 oder Fashioncheque. Durch die Aufnahme eines internationales Investorenteams aus Arvato Financial Solutions und der japanischen SBI Group mit einem Investitionsvolumen von 26,3 Millionen Euro im Frühjahr diesen Jahres soll auch die Expansion in die asiatischen Märkte gelingen.

Somit verfügen FinTechs in Deutschland jetzt über die Chance, mit bereits zwei Partnern Bankdienstleistungen anzubieten. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das Plattformangebot für den Schweizer Markt entwickeln wird.

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