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Neuer Messwert für die Reaktionsgeschwindigkeit einer Webseite: Google ersetzt per März 2024 den First Input Delay durch die Interaction to Next Paint in den Core Web Vitals. (Symbolbild)

Der neue Messwert «Interaction to Next Paint» (INP) wurde von Google 2022 angekündigt. Nach Tests und Feedbacks aus der Community beschloss Google, INP ab März 2024 zum neuen Core-Web-Vitals-Messwert für die Reaktionsschnelligkeit zu machen und "First Input Delay" (FID) damit zu ersetzen.

Was sind die Core Web Vitals von Google?

Core Web Vitals sind Messwerte, mit denen Google definiert, wie nutzerfreundlich Webseiten sind.

Dies sind die bisherigen Core-Web-Vitals-Messwerte:

  • Largest Contentful Paint: Messung der Ladeleistung
  • First Input Delay: Messung der Interaktivität
  • Cumulative Layout Shift: Messung der visuellen Stabilität

Es geht also darum, dass die Website schnell angezeigt wird, rasch auf Nutzereingaben reagiert und dass sich das Layout nicht zu sehr verschiebt, während alle Elemente geladen werden. Eine ausführliche Beschreibung dazu findet sich in meinem Blogpost zum Thema.

Was ist FID (First Input Delay)?

Der «First Input Delay» misst die Zeit, die vergeht, bevor die Nutzerin oder der Nutzer mit einer Webseite interagieren kann. Beispielsweise also vom Klick auf den Formularlink, bis ein Formular geladen ist und die Nutzerin oder der Nutzer das Formular ausfüllen kann. Er misst somit die Reaktionsgeschwindigkeit einer Website.

Der FID wird per März 2024 durch den neuen Messwert «Interaction to Next Paint» ersetzt und entfällt aus den Core Web Vitals.

Was ist INP (Interaction to Next Paint)?

Neu wird Google die Metrik «Interaction to Next Paint» oder INP einführen. Diese ersetzt die FID und wird Teil des «Core Web Vitals»-Trios. Die INP misst alle Reaktionsgeschwindigkeiten des Browsers während der gesamten Besuchszeit und ist damit umfassender und genauer in der Messung als FID.

Die Dauer einer Interaktion setzt sich dabei aus folgenden Zeitspannen zusammen:

  • Der Input Delay misst die Zeit zwischen der Eingabe der Nutzerin bzw. des Nutzers und dem Ausführen des Ereignisses.
  • Die Verarbeitungszeit misst die Zeit, die für das Ausführen der Ereignisse benötigt wird.
  • Die Präsentationsverzögerung misst die Zeit vom Ausführen der Ereignisse bis zur Anzeige des nächsten Frames im Browser.

Das Ziel von INP ist es, dafür zu sorgen, dass die Zeit vom Initiieren einer Interaktion durch die Nutzerin bzw. den Nutzer bis zur Anzeige des nächsten Frames so kurz wie möglich ist. Diese möglichst kurze Verzögerungszeit verbessert die Nutzererfahrung und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Besucherin oder der Besucher auf der Seite bleibt und sie weiter nutzt.

Was bedeutet der Wechsel von FID zu INP?

Bisher durch die Webseitenbetreibenden vorgenommene Verbesserungen, welche die Core Web Vitals betreffen, eignen sich nicht nur für den FID, sondern sind auch für den INP hilfreich und bilden somit eine gute Grundlage für die Verbesserung der Reaktionsschnelligkeit der Webseite.

Die konkreten Optimierungsmöglichkeiten für die INP sind relativ technisch (verzögertes Laden von Javascript-Elementen, Auslagern von Code, etc.) und bedürfen eines entsprechenden Verständnisses. Gute Webagenturen und Website-Anbieter sollten diese jedoch bereits berücksichtigen oder zumindest eine Strategie dafür erarbeitet haben.

Fazit

Wer sich generell noch nicht mit den Core Web Vitals beschäftigt hat, sollte dies dringend nachholen. Das Bewertungsverfahren von Google zur Messung der Nutzerfreundlichkeit von Webseiten ist schon weit fortgeschritten. Wer dies nicht berücksichtigt, wird dies bald zu spüren bekommen (falls dies nicht bereits der Fall ist).

Dennoch sind die Core Web Vitals anderen Kriterien nachgelagert. Am wichtigsten ist guter, nützlicher Content, der sowohl für Menschen wie auch für Webcrawler möglichst barrierefrei lesbar ist. Wenn der Inhalt nicht stimmt, können die besten Ladezeiten nicht für eine gute Positionierung sorgen.

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