Nutzerfreundlichkeit messbar gemacht Google und die Core Web Vitals
Sara Vetterli
Wer sich mit Search Engine Optimization (SEO) beschäftigt, kommt dieser Tage um ein Thema nicht herum: das Google-Update mit den Core Web Vitals, das im Mai 2021 ausgerollt wird. Doch um was geht es dabei?
Googles ominöser Algorithmus
Wie genau der Suchalgorithmus von Google arbeitet, weiss im Detail wohl nur eine Handvoll Menschen. Es ist ein sehr gut gehütetes Geheimnis, das vom Tech-Riesen nur in groben Zügen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Einige Dinge sind somit "offiziell", andere werden herausgetüftelt und bei ganz vielen Details tappen die Suchmaschinen-Optimierer im Ungewissen.
Was bisher bekannt war
Google als Suchmaschine ist nur deshalb so überragend, weil der Konzern unentwegt daran arbeitet, für den Suchenden die relevantesten Treffer zu finden. Es ist also im ureigensten Interesse für Google, sich hier ständig weiterzuentwickeln und die immer anspruchsvoller werdenden Nutzer mit den für sie besten Resultaten zu bedienen.
Schon in der Vergangenheit waren deshalb diverse Metriken im Algorithmus integriert, welche die Nutzerfreundlichkeit einer Seite berücksichtigen:
- Mobile Friendliness: Wie gut ist die Seite auf mobilen Endgeräten nutzbar?
- Safe Browsing: Wie sicher ist die Seite?
- HTTPS: Nutzt die Website https:// Verschlüsselung?
- No Intrusive Interstitials: Gibt es störende Elemente wie Pop-Up-Fenster auf der Seite?
Die Core Web Vitals im Einzelnen
Nun hat Google ein Update bekannt gegeben, nach welchem ab Mai 2021 die folgenden Metriken zusätzlich in den Algorithmus eingebaut werden und damit gemeinsam mit den oben genannten den Wert "Page Experience" massgeblich gestalten:
- Largest Contentful Paint (LCP): Damit wird die Ladezeit des grössten Inhaltsblockes einer Seite angegeben.
- First Input Delay (FID): Dieser Messwert gibt an, wie lange die Seite benötigt, um auf eine Nutzereingabe zu reagieren.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Mit der CLS wird gemessen, wie stark sich das Layout während des Ladens verschiebt.
Bestehende und neue Metriken für die Page Experience (Grafik: eigene Darstellung)
Was bedeutet das?
Die Nutzererfahrung wird noch ausgeklügelter gemessen – jedoch setzt sich die "Page Experience" ausschliesslich aus technischen Aspekten zusammen. Inhaltliche Faktoren werden in diesem Wert nicht berücksichtigt. Daher kann eine Webseite mit besonders relevanten Inhalten nach wie vor eine Topplatzierung erhalten, auch wenn die Page Experience ungenügend ist. Wenn jedoch zwei Seiten inhaltlich gleich relevant sind, kann diejenige mit dem besseren Page-Experience-Wert bevorzugt werden.
Warum das Update?
Der Nutzer möchte, dass eine Seite schnell lädt, er sofort mit ihr interagieren kann und sich das Layout während des Lesens nicht ständig verändert. Aus menschlicher Sicht ist das einfach nachzuvollziehen. Mit den Core Web Vitals macht Google diese Aspekte der Nutzerfreundlichkeit einer Seite nun verstärkt messbar und erhöht die Gewichtung auf nutzerfreundliche Inhalte.
Fazit
Das Update von Google im Mai 2021 mit den Core Web Vitals wird die Welt nicht von heute auf morgen verändern. Seiten, die schon heute schnell laden, keine störenden Elemente beinhalten, relevanten Content aufweisen und klar strukturiert sind, werden auch weiterhin eine gute Platzierung erhalten.
Die stärker werdende Fokussierung auf menschliche Nutzer, die immer anspruchsvoller werden, macht aber klar, dass alle SEO-Verantwortlichen und Website-Betreiber am Ball bleiben müssen.