Handy mit TikTok-Logo Handy mit TikTok-Logo
TikTok – ein interessanter Kanal für die Rekrutierung von jungen Menschen. (Symbolbild)

Für das Recruiting gilt es immer öfter, neue Kanäle zu entdecken und zielgruppenspezifisch auszuwählen. Die chinesische Plattform TikTok ist auf dem Vormarsch und kann gerade für das Recruiting junger Leute sehr nützlich sein.

Warum TikTok?

Jahrelang war Google der Spitzenreiter der meistbesuchten Websites. Seit 2021 steht TikTok auf Rang 1. Auch die am meisten heruntergeladene App noch vor Instagram, Facebook und WhatsApp ist TikTok. Als Nachfolge-App von musical.ly ist TikTok heute das weltweit führende Netzwerk für mobile Kurzvideos.

Im September 2021 sprach TikTok offiziell von 1 Mrd. TikTok-Usern. Prognosen für 2022 gehen sogar von einem Wachstum auf 1,5 Mrd. aus. Dieses Wachstum kann aktuell kein anderes soziales Netzwerk aufweisen.

Beliebt bei Generation Z

TikTok ist sehr beliebt bei der Generation Z - 69 Prozent der aktiven User sind zwischen 16 und 24 Jahren alt, nur 31 Prozent der User sind über 25. Die Aktivität der User ist auf TikTok sehr hoch. 34 Prozent der täglich aktiven TikTok User veröffentlichen jeden Tag Inhalte auf TikTok. Da TikTok auf das Konsumieren von Inhalten ausgelegt ist, liegt die durchschnittliche Verweildauer der User sogar bei 46 Minuten pro Tag (Firsching, 2021).

Wie lässt sich TikTok für HR und Recruiting nutzen?

TikTok ist ein interessanter Kanal, um gerade die junge Zielgruppe anzusprechen. SchülerInnen, die eine Lehrstelle suchen, Praktikanten oder Studierende sind hier leicht zu erreichen.

Der deutsche Softwarekonzern SAP ist erst seit kurzem auf TikTok. Kurzvideos zeigen, wie vielfältig das Unternehmen sein kann. „Der Kanal wird auch genutzt, um neue Talente anzuziehen, alle Seiten unserer Kultur zu zeigen und unsere Mitarbeiter vorzustellen.“, zitiert die WirtschaftsWoche SAP-MitarbeiterInnen (Reintjes, 2022).

Die Anzahl der Schweizer Firmenaccounts auf TikTok steigt zunehmend. Namhafte Firmen wie Swisscom, Coop, Migros und Schweiz Tourismus sind bereits vertreten. Auch Implenia sticht hervor mit Kurzvideos ihrer Mitarbeitenden, die tolle und authentische Einblicke in ihren Alltag bieten. Einzelne Videos von Implenia haben sogar über 200’000 Ansichten erzielt.

Mike Schwede, Inhaber der gleichnamigen Agentur, zitiert die Vorzüge von TikTok folgendermassen: "Die organische Reichweite auf TikTok ist teilweise 100-1000fach besser als auf Instagram. Die Ad-Preise sind 5-10fach billiger. Man erhält mit wenig Aufwand und Kosten grosse Viralität und Reichweite." Von ihm ist auch die Grafik zu den 10 erfolgreichsten Schweizer Firmen auf TikTok, ausgewertet nach durchschnittlichen Likes pro Beitrag.

Rangliste erfolgreichster Schweizer Unternehmen auf TikTok
Die 10 erfolgreichsten Schweizer Firmen auf TikTok (Bild: Mike Schwede)

Tipps

  • Beim Recruiting mit TikTok sollten die aktuellen Trends im Auge behalten werden. Den Videos können ähnlich wie bei Instagram Hashtags hinzufügt werden.
  • Der Hashtag “#lovemyjob” ist sehr beliebt auf TikTok. Mit diesem Hashtag lassen sich Videos erstellen, die einen Blick hinter die Kulissen am Arbeitsplatz bieten. Auch Challenges können auf TikTok genutzt werden, um interessante und lustige Momente am Arbeitsplatz zu zeigen und so die Employer Brand zu unterstützen.
  • Die Kurzvideos sollten – wenn möglich – von den Lernenden und jungen Mitarbeitenden selbst erstellt werden. Sie kennen die Zielgruppe am besten und sind nahe am Trend. Es können Fragen rund um den Job, Einblicke in das soziale Leben im Unternehmen und Karrieretipps gegeben werden.

Fazit

Das Recruiting und Employer Branding erhält mit TikTok einen weiteren Kanal, gerade die jüngere Generation anzusprechen. Es können mit frechen und authentischen Kurzvideos Unternehmenseinblicke gewährt werden.

Aber auch TikTok bietet einige Risiken, mit denen sich ein Unternehmen vorab beschäftigen sollte. Wichtig sind Social Media Guidelines und Datenschutz. Das Unternehmen sollte auch auf TikTok vertrauenswürdig erscheinen und nicht lächerlich, da in den Videos oft die Gefahr besteht, nur "Blödsinn" zu posten.

Facebook Twitter Xing LinkedIn WhatsApp E-Mail