Trauer – eine existenzielle Erfahrung

Trauern hat viele Facetten. Sie durchdringt unser Leben und stellt uns nicht selten vor schier unlösbare Aufgaben. Es gibt viele Dinge, über die Menschen trauern: den Verlust der Jugend, den Verlust von Gesundheit und Selbstständigkeit oder den Verlust eines geliebten, nahestehenden Menschen.
Die vergangenen Monate der Pandemie haben eindrücklich gezeigt, wie verletzbar die Gesellschaft in ihren Strukturen ist. Unter bisher unvorstellbaren Bedingungen mussten Gesundheitsfachpersonen Menschen im Sterben und Angehörige nach dem Tod ihrer Familienmitglieder begleiten. Und immer wieder unterstützen sie auch An- und Zugehörige in der Bewältigung der Trauer. Dabei wurde wie nie zuvor auch deutlich, wie unterschiedlich Menschen trauern: Sie haben verschiedene Bedürfnisse und Emotionen, die sie durch diese anspruchsvolle Zeit tragen. Trauern braucht Raum. Und professionelles Begleiten in der Trauer braucht Wissen und den Austausch darüber. Dies möchten wir Ihnen mit der dreiteiligen Veranstaltungsreihe «Trauer» bieten.

Die Veranstaltungen richten sich an Fachpersonen des Gesundheits- und Sozialwesens, die mit trauernden Menschen Kontakt haben sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Die Vorträge werden online via Zoom angeboten.
Die drei Veranstaltungen können einzeln oder im Abo besucht werden. Die Anmeldung via Formular erfolgt einzeln pro Veranstaltung. Bitte im Kommentarfeld vermerken, wenn mehrere oder alle Veranstaltungen besucht werden.

Teil 2: Trauer – wie können wir Angebote machen, die ankommen?

Mit Dr. Ruthmarijke Smeding, Edukationspsychologin und Fachreferentin in Aus-, Weiter und Fortbildungen zur Trauer, konnte eine national und international gefragte Referentin gewonnen werden. Sie lehrt und forschte viele Jahre zur Trauer. In ihren Ausführungen plädiert sie für ein Miteinander aller Professionen sowie einer gelingenden Verbindung zwischen praktischem Handeln, Lehr-/Lernangeboten und Ergebnissen der Forschung, die den Bedürfnissen der Trauernden tatsächlich gerecht werden können.

In der Regel legen Aus- und Weiterbildungen in den Gesundheitsberufen zum Thema Trauer den Fokus auf die vier Dimensionen Soziales, Emotionales, Spirituelles und Physisches. Beinahe alle Fachpersonen, die im Bereich Palliative Care oder Trauerbegleitung arbeiten, besuchen regelmässig diese Angebote. In der Praxis basieren ihre Interaktionen mit den Patient:innen und deren An- und Zugehörigen dann auf den Inhalten, die vermittelt wurden. Eine beachtenswerte Studie diesbezüglich kommt aus Australien, wo ein interprofessionelles Team um die Gesundheitswissenschaftlerin Samar Aoun erforschte, was Trauernde tatsächlich brauchen und was angeboten wurde. Trotz der Tatsache, dass Australien momentan eines der führenden Länder in der Entwicklung von Palliative Care ist, wurden die Angebote von den Trauernden eher nicht als optimal angesehen.
In vielen Publikationen wird inzwischen gezeigt, welche Erfahrungen Betroffene mit Angeboten zur Trauerarbeit machen und wie Forschungsergebnisse und professionelle Unterstützung besser aufeinander abstimmen werden könnten. Dies gilt es umzusetzen, denn die gelungene Verbindung beider Aspekte kann Teams zur bedürfnisorientierten Trauerbegleitung befähigen und die einzelnen Personen im Team, speziell orientiert auf Trauer, gleichzeitig in ihrem professionellen Handeln entlasten. In diesem Zusammenhang stellt sich beispielsweise die Frage, wie die umfangreiche Expertise der Gesundheitsfachpersonen mit der offenbar gut zu implementierenden Bewegung der «Compassionate Communities» kombiniert werden kann.
Im Vortrag werden Forschungsergebnisse genutzt, um im Austausch mit den Teilnehmenden und deren Erfahrungen mögliche nächste Schritte in einer bedürfnisorientierten Trauerbegleitung zu erarbeiten und zu diskutieren.

Datum:
Donnerstag, 23. Februar 2023

Ort:
online via Zoom

Zeit:
17:00–18:30 Uhr

Referentin:
Dr. Ruthmarijke Smeding; Edukationspsychologin und Fachreferentin in Aus-, Weiter und Fortbildungen zur Trauer.

Moderation:
Prof. Dr. Elke Steudter

Kosten:
100 CHF bei Einzelbuchung pro Veranstaltungsteil; im Abo für alle drei Teile 270 CHF.

Die Teilnahme kann bis 7 Tage vor der Veranstaltung kostenlos storniert werden. Bei einem späteren Rücktritt werden 50 Sfr. berechnet.

Sie erhalten eine Teilnahmebestätigung.

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