Alle Männer sind Söhne, einige sind Väter – auch ihre Arbeitnehmer. In diesen Rollen haben sie Bedürfnisse, die sie mit ihren beruflichen Pflichten vereinbaren wollen: Sie müssen beispielsweise mit ihrer erkrankten Mutter spontan zum Arzt oder wollen mehr Zeit für ihre Kinder und die Hausarbeit einsetzen. Denn mit der Anfang 2017 in Kraft getretenen Gesetzesänderung zur alternierenden Obhut können auch Väter, die nicht mehr mit der Mutter ihrer Kinder zusammenleben, mehr Betreuungspflichten übernehmen als bisher. Je einfacher diese Bedürfnisse befriedigt werden können, desto reibungsärmer gelingt die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Möglich wird dies, wenn Arbeitgebende Angebote und Lösungsstrategien sichtbar machen. Dazu einige Anregungen: 

Männer in den verschiedenen Rollen sichtbar machen

Bilder haben eine starke Wirkung. Achten Sie als Unternehmen also darauf, dass auch Männer in fürsorglichen Tätigkeiten gezeigt werden. Schöne Beispiele finden Sie in der Broschüre "Auf fremdem Terrain - Wenn Männer pflegen" vom Bundesministerium in Berlin und in der Fotoausstellung "Swiss Dads". Sprechen Sie zudem Männer in ihrer Rolle als Väter an, indem Sie zum Beispiel in internen Richtlinien ausformulieren, dass Männer und Frauen gemeint sind: "Väter und Mütter von erkrankten Kindern haben das Recht, …"

Erfahrungsaustausch und Vernetzung ermöglichen

Sie können die Mitarbeiter unterstützen, ihre Lösungsstrategien zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben mit anderen zu teilen: Zum Beispiel an einem Vernetzungslunch für Väter, einer Männerveranstaltung mit dem Projekt "Teilzeitmann" oder einer Informationsveranstaltung zur Angehörigenbetreuung – mit Männern, die über ihre Erfahrungen berichten. Oder initiieren Sie ein Väternetzwerk, analog zu professionellen Frauennetzwerken. Stellen Sie darüber hinaus im Intranet oder in der Unternehmenszeitschrift Männer vor, die erzählen, wie sie Berufs- und Privatleben vereinbaren – inklusive Stolpersteine und Glückserlebnisse.

Vereinbarkeitskultur messen

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Arbeitnehmenden die Betriebskultur bezüglich Vereinbarkeit erleben, können Sie beispielsweise an der Preisausschreibung Prix Balance ZH teilnehmen: Ihre Mitarbeitenden werden in einer kurzen Online-Umfrage zur Arbeitskultur befragt. Und die Betriebsleitung füllt ein Audit aus zu Prozessen und Strukturen, welche die Vereinbarkeit erleichtern. Mit den Befragungsresultaten und einer Zusammenstellung der Best-Practice-Beispiele aller Teilnehmenden können Sie die Vereinbarkeitskultur in Ihrem Betrieb weiter verbessern. Das Beratungsinstitut Great Place to Work wertet die Befragungen aus. Basierend darauf verleiht die Fachstelle für Gleichstellung und die Standortförderung des Kantons Zürich den Prix Balance ZH, die Auszeichnung für die vereinbarkeitsfreundlichsten Arbeitgebenden.

Möchten Sie also als Arbeitgebende einen relevanten Beitrag zur Gleichstellung leisten, gilt es zum einen, moderne Arbeitsformen zu gestalten, welche die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ermöglichen. Zum anderen ist es genau so wichtig, auf allen Organisationsebenen und bei beiden Geschlechtern das Bewusstsein für eine Vereinbarkeitskultur zu fördern.

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