Es ist schon so eine Sache mit den „guten Vorsätzen.“ Ging es Ihnen auch so? Die ersten Tage nach dem Start ins neue Jahr sind wir hochmotiviert für neue Taten, doch kaum hat uns der Alltag in Beschlag genommen, läuft wieder vieles wie bis anhin und das schlechte Gewissen erinnert uns dann: Wollte ich dies nicht ändern? Wollte ich mir nicht mehr Zeit nehmen? Wollte ich nicht...? Wenn Sie immer nur wollen, dann verpufft viel Energie. Nicht die Umstände sind am Wollen schuld, sondern der innere Dialog, den wir mit uns selber führen: wenn der „Kritiker“ mit dem „Entscheider“ diskutiert und uns schlussendlich ausbremst. Damit Ihre persönliche Vision Ihnen als kraftvoller Weg dient und Sie Ihre Ziele auch erreichen, ist eine gesamtheitliche Entwicklung Ihrer Persönlichkeit notwendig. 

Klare Ziele geben die Ausrichtung

Visionen dokumentieren eine Sicht der Zukunft. Das bietet Orientierung und ist Wegweiser für den eigenen Lebensweg. Kraftvolle Zukunftsbilder sind Energiespender. Visionen können auch Widerstände auslösen. Besonders, wenn sie unklar sind.

Persönlichkeitsentwicklung bietet Ihnen die Chance, verborgene Fähigkeiten, neue Möglichkeiten des Seins und des Werdens zu entdecken und diese für sich und andere zugänglich zu machen. Dieser Prozess bedeutet den eigenen Weg finden und gehen. Walt Disney brachte die Wirkung von Visionen auf den Punkt: „If you can dream it, you can do it.“ - Was man sich ausmalen kann, das kann man auch umsetzen. Wir brauchen klare, kraftvolle Zukunftsbilder von dem, was wir erreichen wollen. Ziele geben die Ausrichtung und wir bilden den Wahrnehmungsfilter, mit dem wir die zentralen Faktoren, die auf dieses Ziel hinführen, erkennen. Personen ohne Ziele werden irgendwo ankommen. Und von dort sich dann abermals fragen, ob es das Ersehnte ist, was sie in ihrem Leben erreichen wollten. Einige Menschen tun sich schwer, sich Ziele zu setzen, denn dies bedeutet, transparent zu werden – für Erfolg oder Misserfolg.

Der Weg zur kraftvollen Vision

Bei der Zielformulierung stellen wir häufig fest, wie schwer uns das fällt. Ziele werden oft zu allgemein formuliert ("glücklich sein", "gesund bleiben", "viel Geld verdienen") oder erscheinen zu abgedroschen ("neues Auto"). Ziele werden oftmals nicht festgeschrieben, sie ändern sich laufend und werden den Lebensumständen angepasst. Das erzeugt keine Verbindlichkeit sich selbst gegenüber. Eine Zielformulierung beansprucht klare Kriterien, um den Vorsatz auch erreichbar zu machen. Ziele motivieren uns, sie lenken uns in kooperative und konstruktive Beziehungen.

Selbstreflexion: Was sind meine Werte und meine Glaubenssätze?

In manchen privaten und beruflichen Situationen müssen wir Entscheidungen treffen, handeln oder unsere Meinung äussern. Dabei kommen unsere Motive und Werte zum Ausdruck, die von der Familie, der Gesellschaft oder Kultur sowie dem Verlauf unserer Entwicklung beeinflusst werden.

Um die persönlichen Motive und Werte zu erkennen und zu entdecken, geht es zunächst um eine wohlwollende, bewusste „Selbstreflexion”: Warum bin ich hier? Was ist für mich persönlich wesentlich? Was sind denn meine Werte, die zu guter Letzt wirklich überbleiben? Und - fernab jeder Kategorisierung, was sind denn die Dinge, die unreflektiert bleiben? Jene Werte, die einen bestimmen, auf die man zu guter Letzt zurückfällt, wenn alle anderen Stricke reissen?

Auch die Glaubenssätze, die wir im Kopf haben, entscheiden darüber, ob wir erfolgreich sind oder nicht. Wer sich mit seinen Gedanken selbst ausbremst, tut das nicht selten über mehrere Stufen hinweg: Verdrängen der Existenz: „Ich habe keine Schwierigkeiten!“ Verdrängen der Bedeutsamkeit: „Das ist doch nicht so tragisch!“ Verdrängen der Lösbarkeit: „Kann man nichts machen“, Verdrängen der Kompetenz: „Schaffe ich nicht!“

Wer dauerhaft seine inneren Werte und Überzeugungen verletzt, wird von seinen Gefühlen und seinem Gewissen eingeholt. So geht es also darum, einfach genau hinzuschauen. Dies ist, besonders für uns moderne, schnelle und stark von aussen geprägte Menschen, nicht immer so einfach.

Persönlichkeitsanteile integrieren

Die Integration der Persönlichkeitsanteile ist wichtig und für die Erreichung unserer persönlichen Ziele entscheidend. Eine Persönlichkeit ist keine Einheit. Jede Persönlichkeit besteht vielmehr aus verschiedenen, teils gegensätzlichen „Unter-Ichs“, die sich im Laufe der Lebensgeschichte sinnvoll gebildet haben. Die Teilpersönlichkeiten, oder auch inneres Team genannt, sind beispielsweise der Nörgler, Zweifler, Perfektionist, Draufgänger oder Kämpfer.

Die typische Form der Arbeit mit dem inneren Team besteht darin, die positiven Absichten der einzelnen Teilpersönlichkeiten zu erkennen und zu würdigen, sodass sie ihre Positionen zueinander verändern können, dass sie Ressourcen von aussen erhalten oder Ressourcen untereinander austauschen. Vielleicht auch, dass sie Ereignisse, die in ihrer Vergangenheit liegen oder die Ausrichtung in ihrer gemeinsamen Zukunft klären. Dadurch wird die eigene, innere Ordnung wiederhergestellt.

Persönlichkeitsentwicklung kann in Begleitung eines Coach geschehen. Nach der Methode des systemischen Coachings wird eine klare Auftragsklärung und Zielfokussierung, ein Hinführen zum Thema und ein Hinschauen auf die Dinge, die sich zeigen, initiiert. Muster und Traditionen werden ersichtlich, überprüft und an die neuen Lebensumstände angepasst. Abschliessend erfolgt ein Planen sowie Gestalten der neuen Lebensräume und das Vereinbaren der notwendigen nächsten Schritte für das konkrete persönliche, kraftvolle Zukunftsbild.


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