Compliance User Group 2017 Compliance User Group 2017
Auch Co-Creation als Kooperationsforum wurde an der Compliance User Group 2017 diskutiert (Bild).

In meinem letzten Beitrag zur ACTICO Compliance User Group 2017 habe ich mich mit der Optimierung des Client-Screenings beschäftigt. Heute geht es um das Mehrwert-Potenzial aus der Kooperation zwischen Providern vor dem Hintergrund der steigenden Komplexität und Kosten.

Digitalisierung von Compliance schafft Mehrwert

Die Regeln in der Compliance werden laufend weiterentwickelt und die Risiken und Strafen für die Banken sind hoch. Dies führt zu steigenden Compliance-Kosten und zunehmender Konkurrenz. Die Kunden erwarten optimalen Service und Performance auch von ihren Providern. Die Relationship Manager können die komplexen Vorgaben immer weniger beherrschen. Die passgenaue Digitalisierung von Compliance-Lösungen kann helfen Compliance-Risiken zu reduzieren. Impulse zur Veränderung kommen dabei momentan aus den folgenden Kernthemen:

  • Investor Protection nach Packaged Retail and Insurance-based Investment Products (PRIIPs)
  • MIFID II und FIDLEG
  • die elektronische Verdachtsmeldung die Datenschutzgrundverordnung
  • das Transparenzregister (4. EU GWR)

Kooperation zwischen Avaloq und ACTICO macht Mehrwert nutzbar

Christoph Burkhalter (Avaloq), Thomas Ohlemacher und Thomas Suchy (ACTICO) zeigten in ihrem Vortrag auf, wie die Kernanforderungen Standardisierung und Agilität durch Zusammenarbeit deutlich besser erfüllt werden können. Die Referenten erläuterten konkret, wie die Avaloq-Kernbankenlösung mit den ACTICO Decision Model and Notation (DMN)-Regeln optimiert wird. Komplexitätsreduktion, die Erstellung einer prüfbaren Historie und verbindliche Antworten in Echtzeit sind hilfreiche Aspekte, die so möglich werden.

Dabei werden zwei Elemente kombiniert: ACTICO Rules und die Avaloq Business Rules Engine (BRE). Für die Integration der Regeln in das Kernbankensystem wird der Avaloq Business Rules Standard Adapter genutzt. Diese Kombination bringt folgende Vorteile mit sich:

  • Es gelingt eine verständliche Modellierung der Compliance.
  • Die Kooperation zwischen IT und Compliance wird verbessert.
  • Die Compliance wird abgesichert und optimiert.
  • Anpassungen in Avaloq werden schnell möglich.

Dies wurde anhand von klaren Beispielen in den Compliance-Fokusthemen Suitability & Cross Border, Marktmissbrauch, Betrugserkennung, Sanktionslisten-Check, Embargoüberwachung, Interessenkonflikte, Anti-Geldwäsche, Transaktions-Monitoring und Know your customer (KYC) sichtbar.

Erfolgsfaktoren

Es wurde deutlich, dass sich die Einstellung der einzelnen Provider von Lösungen hinsichtlich Kooperationen deutlich verändert hat. Kernerfolgsfaktor ist nach Sicht der Referenten die Bereitschaft, die Stärken des Partners wirklich anzuerkennen und sich so die Qualität für die Kunden im Verbund zu stärken.
Als Erfolgsvoraussetzung sahen sie die Bereitschaft, die jeweiligen Kernkompetenzen des anderen Providers anzuerkennen und im Sinne der Kunden effizient und effektiv neue Lösungen zu entwickeln. Der Druck der Banken helfe dabei, meinten die Referenten.

Fazit und Ausblick

Es geht nicht mehr um die proprietäre Entwicklung aller Komponenten, sondern um echte Co-Creation. Diese Entwicklung stellt aus meiner Sicht einen eigentlichen Paradigmawechsel dar. Im nächsten Beitrag dieser Reihe beschäftige ich mich mit den Anforderungen der Regulatoren im Bereich der Compliance.

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