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Bild: In der HVB-Bankingapp sucht MoneyMap jetzt einen günstigeren Stromanbieter aus (zvg)

Die deutsche HypoVereinsbank gehört jetzt auch zu den Banken, die ihre Banking-App um Angebote eines externen Finanzdienstleisters erweitert haben. Sie hat den Service des Berliner FinTechs MoneyMap integriert. Die MoneyMap-Anwendung erlaubt Bankkunden die Optimierung ihrer Haushaltskosten, teilt die HVB mit.

Auf Basis der vom Girokonto abgehenden Zahlungen an Strom- oder Gaswerke wird eine Kostenanalyse durchgeführt und gegebenenfalls ein günstigerer Anbieter ermittelt. Der Service von MoneyMap reicht dabei bis zur Abwicklung des ganzen Wechselprozesses. Derzeit ist der Service von MoneyMap auf Energieanbieter ausgelegt, er kann aber auch auf Fitness-Abos oder Mobilfunkverträge ausgeweitet werden. MoneyMap werde schon bald zu einem der 360-Grad-Vertragsmanager, der alle Verträge und Fristen im Blick habe, heisst es weiter.

Die HVB schliesst sich damit einem Trend an, der auch in der Schweiz bereits Boden gewonnen hat. So haben schon sechs Schweizer Banken den Personal Finance Managers (PFM) von Contovista in ihre digitalen Angebote integriert. Die Postfinance wiederum möchte mit den Services von Moneymeets ihren Kunden Peergroup-Vergleiche ermöglichen und das „community banking“ vorantreiben. Kunden der deutschen Telefongesellschaft O2 können wiederum bei der Fidor Bank reibungslos ein Konto eröffnen.

Tiefe Verankerung der Kundenzentrierung im Bankangebot

Für Prof. Dr. Stefanie Auge-Dickhut, Leiterin der angewandten Forschung beim Schweizerischen Institut für Finanzausbildung der Kalaidos FH, zeigt dieser Schritt, das Banken nicht mehr nur einzelne Finanzprodukte und –angebote von FinTechs als Ergänzung des klassischen Bankangebots aufnehmen. Die HVB hat jetzt die Vergleichs- und Selektionsfunktion einer klassischen Vergleichsplattform in ihr Bankangebot integriert. Aus Kundensicht entfällt damit das lästige Hochladen der relevanten Informationen von externen Plattformen. Auf dem Weg zur optimalen Lösung können die Kundendaten nun integral im Bankkontext analysiert werden. Es ist durchaus denkbar, dieses Angebot auf weitere Dienstleistungen wie z.B. Versicherungen zu erweitern. 

Somit wird der Fokus der Kundenzentrierung tiefer im Bankangebot verankert. Banken liefern integrierte Lösungen statt einzelner Angebote. Zugleich bleibt die Datenhoheit bei der Bank und wandert nicht zu externen Anbietern ab. Eine Bank wie die HVB könnte sich so, wollte man wes pointiert formulieren, als „integrierter Haushaltskostenmanager“ positionieren.

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