Die deutschen Sparkassen wollen mit ihrer App Yomo (das steht für „your money“) gezielt junge Neukunden gewinnen. Das Angebot richtet sich an Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, die ihre Bankgeschäfte ausschliesslich mobil erledigen möchten.

Ab April wird die App als Download erhältlich sein, zunächst für eine ausgewählte Gruppe an Beta-Testern, ab 2018 dann für jeden. Yomo wird zunächst von zehn grossen deutschen Sparkassen angeboten, beispielsweise Berlin, München, Nürnberg oder Düsseldorf. Kunden müssen zwar ein Konto bei einer angeschlossenen Sparkasse eröffnen, aber nicht unbedingt bei der an ihrem Wohnsitzort. Die Organisation der Sparkassen ist regional etwa vergleichbar mit der von Kantonalbanken – jede ist in ihrem Gebiet ein wenig „Alleinherrscher“.

Wer Yomo will, muss ein neues Konto eröffnen

Besonders ist dabei, dass Yomo nicht für Bestandskunden der Sparkassen gedacht ist. Wer die App nutzen will, muss bei einer der angeschlossenen Sparkassen ein neues Konto eröffnen. Der Funktionsumfang ist derzeit noch überschaubar, soll aber stetig erweitert werden. Heute kann Yomo folgendes darstellen:
• Umsatzliste
• Umsatzdetails
• Umsatzsuche
• Geld senden
• yomo-PIN ändern
• yomo-Card sperren & neue yomo-Card bestellen
• Login mit Touch-ID
• Fragen & Antworten
• Feedback

Die Sicherheit ist tiefer als bei anderen deutschen Banking-Apps: Die Nutzer müssen keine zufällig generierte Codenummer mehr eingeben, um eine Transaktion auszulösen. Es reicht die immer gleiche PIN oder auch ein Fingerabdruck.

Für Prof. Dr. Bernhard Koye, Leiter des Schweizerischen Instituts für Finanzausbildung, ist die App ein spannender und zielführender Schritt in die Zukunft für die Sparkassen. Indem auf der grünen Wiese eine neue Kontoform geschaffen wird, werden einerseits wesentliche organisatorische und rechtliche Probleme sinnvoll umgangen – und es steht dabei allen konservativen Kunden frei, die ‚klassische‘ Form der Kontobeziehung ohne unerwünschte Störeffekte so lange aufrecht zu erhalten, wie dies gewünscht ist. Gleichzeitig wird die junge Generation bedürfnisgerecht eingebunden. Einfachheit und Klarheit als Designprinzipien des neuen Angebots für die Basiskunden überzeugen auf den ersten Blick. Mit dieser Lösung wird laut Koye zum einen Kundenzentrierung für unterschiedliche Anspruchsgruppen sinnvoll umgesetzt und zum anderen wesentliche Hemmfaktoren von Anfang an gut umschifft.

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