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Unternehmer/innen stehen bei der Finanzierung von Unternehmen häufig vor Herausforderungen (Symbolbild)

Die Fokussierung auf eigene Stärken bedingt, sich auf sein ursprüngliches Handwerk zu konzentrieren. Dennoch müssen grundlegende Kenntnisse im Umgang mit finanziellen Kennzahlen vorhanden sein, auch wenn diese nicht zur eigentlichen Kernkompetenz zählen. Das entsprechende Know-how ist für eine effiziente sowie nachhaltige Unternehmensführung unentbehrlich (vgl. Blogbeitrag "Knackpunkte für Unternehmer/innen").

Herausforderungen für Unternehmer/innen

Als Unternehmer/in werden die Finanzierung und insbesondere die Liquidität als entscheidende Herausforderungen gesehen. Nachfolgend wird auf den Aspekt der Liquidität eingegangen, Begriffe definiert und ein Überblick von Vorgehensweisen im praktischen Umfeld aufgezeigt. Klar ist, neben den eigentlichen Führungskompetenzen ist der entscheidende Faktor die abgelieferte Dienstleistung.

Liquiditätsgrad in der Theorie

Warum stellt der Liquiditätsgrad eine solch zentrale Grösse dar? Einerseits birgt eine zu geringe Liquidität die Gefahr der Insolvenz, andererseits geht eine zu hohe Liquidität aufgrund von Opportunitätskosten zu Lasten der Rentabilität. Bei den Liquiditätsgradkennzahlen wird zwischen drei verschiedenen Grössen unterschieden:

Definition Liquidationsgrad I, Liquidationsgrad II und Liquidationsgrad III

Der Liquiditätsgrad I besitzt in diesem Bereich am wenigsten Aussagekraft. Ein geringer Bestand an flüssigen Mitteln bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Unternehmensführung durch allfällige Zahlungsschwierigkeiten gefährdet ist. Bevorzugte Praxis-Kennzahl ist der Liquiditätsgrad II. Die Richtgrösse für diesen Bereich sollte 100% sein. Dies bedeutet, dass das kurzfristige Fremdkapital durch die Flüssigen Mittel und Forderungen gedeckt ist. Ein Richtwert des Liquiditätsgrades III liegt im Bereich von 200%.

Der Liquiditätsgrad kann durch verschiedene Umstände verbessert werden. Zu den wirksamsten Methoden gehören der Zufluss weiterer Flüssiger Mittel über Darlehen oder Eigenkapital, die Optimierung von Anlage- und Umlaufvermögen (Geschäftsliegenschaften) sowie der Vorratsmenge.

Nicht zu vergessen ist, dass das Führungsorgan einer Gesellschaft (AG – Verwaltungsrat, GmbH – Geschäftsführung) die Jahresrechnung mit der Prämisse der Unternehmensfortführung, daher dass die Geschäftstätigkeit für weitere 12 Monate gesichert ist, erstellen muss. Sollte die Unternehmensfortführung nicht mehr gewährleistet sein, so ist entsprechend auf Liquidationswerte umzustellen.

In einem nächsten Blogbeitrag zeigen wir ein Praxisbeispiel "Liquiditätsgrad in der Praxis (1/2)" auf. 

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