Kürzlich zog ich zu Beginn einer Präsentation knallrote Schuhe an und spielte die Musik „New Shoes“ von Paolo Nutini ab. Die Zuhörer waren überrascht und konnten sich keinen Reim auf diesen seltsamen Start machen. Aufgefallen bin ich und das wollte ich auch! Wie mache ich Präsentationen mit Pfiff und Überraschung! Wie falle ich auf und bleibe nachdrücklich in Erinnerung? Das fragen sich heute viele PräsentatorInnen! Spätestens seit Matthias Pöhm und seinem Buch: „Präsentieren Sie noch oder faszinieren Sie schon? Der Irrtum Power-Point“, will jeder in seinen Präsentationen faszinieren, zaubern und brillieren.

Leider ist dennoch Power-Point weiterhin im Einsatz mit überdimensionierten Folienmengen und –inhalten und die Mehrheit der Präsentatoren trauen sich nicht, andere Medien wie das Flipchart, eine Pinnwand oder z.B. ein Kinderspielzeug zu nutzen. „Das ist viel zu unprofessionell für meine Geschäftsleitung!“ höre ich immer wieder von Teilnehmenden in meinen Seminaren. Warum die Angst? Wieso diese Annahme? Geht es nicht vielmehr darum, aufzufallen, sich von der Menge und dem immer Gleichen und Langweiligen abzuheben? …und vor allem die Kernaussagen und Inhalte zu transportieren? Freuen wir uns nicht selbst über einen Präsentator, der uns mit nimmt und begeistert? Dabei ist es eigentlich ganz einfach eine gute, interessante Präsentation zu halten!

8 goldene Regeln für eine interessante Präsentation

1. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und beschränken Sie Ihre Informationen auf ganz wenige Aussagen bzw. Folien (max. 5 in 20 Minuten)
2. Überraschen Sie zu Anfang: Seien Sie eine Marke, etwas Besonderes!
3. Benennen Sie das Thema und das Ziel der Präsentation. Versetzten Sie sich immer in den Zuhörer: Welchen Mehrwert hat der Zuhörer, was möchte er wissen und erzählen Sie genau das!
4. Tell the audience fist, what you are going to tell them, then tell them and then tell them what you have told!
5. Seien Sie abwechslungsreich in der Medienwahl, wie auch in Ihrer Tonlage, Sprache, Gestik und warum nicht auch in Ihrer Optik!?
6. Überraschen Sie die Zuhörer, indem Sie die Kernaussage langsam, auch handschriftlich entwickeln oder zusammen bauen wie das Spielzeug eines Kindes.
7. Fassen Sie zusammen und …
8. … heben Sie mit einer überraschenden Wende zum Abschluss Ihre Besonderheit hervor.

Oder ganz kurz auf den Punkt gebracht:

"Der Schlüssel zu einer guten Rede lautet: Man braucht einen genialen Anfang, einen genialen Schluss und möglichst wenig dazwischen." Peter Ustinov.

Hilfreich ist auch folgende Dramaturgie, die ich schon in meiner PE-Ausbildung lernte:

A Starten Sie mit einem AHA-Effekt.
S Benennen Sie die Sache, die Situation, den Sachverhalt über den Sie reden wollen.
B Begründen Sie den Zusammenhang und den Hintergrund zum Verständnis.
E Erläutern Sie an einem Beispiel aus der Welt des Zuhörenden.
A Enden Sie mit einem AHA-Effekt oder fordern Sie den Zuhörer zum Handeln auf.

Nach dieser Dramaturgie lässt sich jede Präsentation oder jeder Text aufbauen und für den Zuhörer verständlich und abwechslungsreich gestalten. Probieren Sie es! “I put my new red shoes on and you, what will you do next?”  

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Autor/in
Susanne-Menzi

Susanne Menzi

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