Awarenesskampagnen von Gesundheitsorganisationen oder Fachverbänden sollen die Bevölkerung über psychische Störungen aufklären und die Früherkennung unterstützen. Negative Konsequenzen können diese Kampagnen jedoch haben, wenn psychisch gesunde Menschen beginnen, harmlose Eigenheiten als krankhaft zu deuten. Ein möglicher Treiber dieser sogenannten Überdiagnostik ist das sogenannte «Concept Creep».

Unter «Concept Creep» versteht man die schleichende Ausweitung pathologischer Konzepte auf gesunde oder normale Verhaltensweisen. Ursprünglich klar definierte Begriffe, die Probleme oder Zustände beschreiben (z. B. Trauma oder Mobbing), werden auf immer weitere und mildere Formen von Verhalten oder Erleben ausgedehnt. Begriffe aus der Psychologie und Therapie finden ihren Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch und verändern dabei ihre Bedeutung. Auch das Verständnis der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist davon betroffen: Eigenschaften wie Arroganz oder Überheblichkeit werden heute teils vorschnell als krankhaft eingestuft.

Im kommenden Forschungskolloquium stellt Prof. Dr. Michael Hengartner, Research Group Leader im Bereich Angewandte Forschung und Entwicklung, eine empirische Studie vor, die das Phänomen Concept Creep am Beispiel der narzisstischen Persönlichkeitsstörung in verschiedenen studentischen Populationen untersucht hat. Dabei zeigen sich interessante Unterschiede in der Wahrnehmung – und es deutet sich an, dass Fachwissen dabei eine entscheidende Rolle spielt.

Wann: Dienstag, 24. Juni 2025, 12.30–13.30 Uhr
Wo: Kalaidos Fachhochschule, Raum 405 oder online via Zoom

>> Weitere Informationen und Anmeldung auf der Event-Seite

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Michael Hengartner

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