Wirtschaftliche Situation der KMU angespannter als im Vorjahr Gesetzliche Regulierungen und Beziehung zu EU belasten, Personenfreizügigkeit wichtig für den Arbeitsmarkt
Jedes Jahr befragt die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) in Zusammenarbeit mit der Kalaidos Fachhochschule die Teilnehmenden des Swiss Economic Forum nach ihren Erwartungen und Sorgen. Aus den Antworten der 303 Befragten, die mehrheitlich in Führungspositionen ihrer Unternehmen tätig sind, wird das NZZ-KMU-Barometer berechnet.
Ein Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass der Gesamtindex leicht gestiegen ist (von +0.7 auf +1.6), die Einschätzungen zur eigenen Stärke der KMU aber etwas pessimistischer ausfallen. Die grössten Sorgen bereiten zum einen die gesetzlichen Regulierungen, bei denen 59 Prozent der Befragten eine Verschlechterung erwarten, und zum anderen der Fachkräftemangel, bei dem sich allerdings eine leichte Entspannung abzeichnet. Die politischen und makroökonomischen Bedenken konzentrieren sich zunehmend auf die Beziehungen zur EU und den Ukraine-Konflikt.
Künstliche Intelligenz ist im vergangenen Jahr erstmals in den Fokus gerückt und diese Entwicklung hat sich 2024 weiter verstärkt. Mittlerweile gehen 70 Prozent davon aus, dass sie ihr Geschäftsmodell in den nächsten fünf Jahren aufgrund von KI anpassen müssen.
In diesem Jahr wurden zudem einige Fragen zum Arbeitsmarkt gestellt. Zumindest nach Einschätzung der befragten Führungskräfte gibt es auf dem Schweizer Arbeitsmarkt kaum Probleme bei der Rekrutierung von weiblichen Führungskräften oder von Personen über 50 Jahren. 69% der Unternehmen haben Personal aus dem EU-Binnenmarkt und 33% aus Nicht-EU-Ländern eingestellt. Vor allem im technischen Bereich und bei spezifischen Qualifikationen wird häufig im Ausland rekrutiert, da in der Schweiz keine geeigneten Arbeitskräfte zu finden sind. Die Personenfreizügigkeit wird deshalb von 57% der Befragten als zentral für ihr Unternehmen erachtet.
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