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Mit Self-Leadership die eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen in eine gewünschte Richtung beeinflussen. (Symbolbild)

Haben Sie schon von „Self-Leadership“ gehört, fanden bisher aber noch nicht die Zeit, dazu zu recherchieren? Oder ist Ihnen dieser Ansatz neu? Lernen Sie diese Vorgehensweise zur Selbststeuerung mittels neun Fähigkeiten im folgenden Beitrag näher kennen und erfahren Sie im Video, wie Sie diese selbst anwenden können. 

Was ist Self-Leadership?

Im Kern geht es bei Self-Leadership nach Furtner (2017) darum, die eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen mittels Selbstreflexion, -bewertung und -motivation in eine gewünschte Richtung zu beeinflussen und damit definierte Ziele zu erreichen sowie die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Anhand einer Palette von selbstbeeinflussenden Fähigkeiten, mit denen Selbstführung als Kompetenz effektiv entwickelt werden kann, soll das persönliche Leistungspotential ausgebildet und entfaltet werden. Zudem soll damit die Selbstwirksamkeit, das heisst der „Glaube an die eigenen Kompetenzen“ erhöht werden – beide Effekte konnten in empirischen Studien nachgewiesen werden (vgl. Furtner, 2018; Furtner & Baldegger, 2016). Dabei steht Self-Leadership in einer positiven Beziehung zu der in den letzten Jahren oft diskutierten „Achtsamkeit“ (Mindfulness), und Personen mit hohen Self-Leadership-Fähigkeiten werden von ihrem Umfeld vermehrt als konzentriert, aktiv, charismatisch und dynamisch wahrgenommen (Furtner, 2017).

Welche Strategiedimensionen sind in diesem Ansatz enthalten?

Self-Leadership umfasst neun spezifische Fähigkeiten bzw. Strategiedimensionen, welche drei zentralen Hauptstrategien zugeordnet werden. Mittels diesen soll eine kontinuierliche persönliche Entwicklung und die Neugestaltung des eigenen „Mindset“ inklusive neuen Leistungsresultaten erzielt werden werden (vgl. Furtner, 2017):

1. Kognitionsbasierte Strategien zur Steuerung von Gedanken und Verhalten

  • Selbstanalyse & -reflexion: Sie soll als zentrale Strategie fortlaufend praktiziert werden, auch um die eigene Leistungsmotivation sowie die Selbsterkenntnis zu fördern – ohne Selbstreflexion ist kein Self-Leadership möglich.
  • Selbstzielsetzung: Auf der Basis der Selbstanalyse werden persönliche, proaktive und „smarte“ Ziele gesetzt, um damit den Veränderungsprozess zu lenken und kontinuierlich zu kontrollieren.
  • Selbstverbalisierung: Selbstverbalisierungen dienen der Selbststeuerung und der positiven Verstärkung in konkreten Situationen sowie der Erhöhung der Selbstwirksamkeit. Eine Selbstverbalisierung könnte beispielsweise „Ich schaffe das jetzt!“ sein.
  • Selbsterinnerung: Alle drei der oben genannten Fähigkeiten benötigen die entsprechenden Wiederholungen, damit eine effektive Veränderung eintreten kann. Die wichtigsten Ziel-, Leit- und Kerngedanken sollen somit mittels verschiedener Techniken regelmässig wiederholt, erinnert und visualisiert werden.

2. Natürliche Belohnungsstrategien zur Erhöhung der intrinsischen Motivation und zur Beeinflussung von Emotionen

  • Positiver Fokus: Aufgaben und Situationen sollen möglichst positiv bewertet werden; dysfunktionale negative Gedanken werden fortlaufend in funktionale „gute“ Gedanken umgewandelt.
  • Intrinsifizierung: Erfreuliche Aspekte bspw. eines Hobbys werden direkt an berufliche Aufgaben gekoppelt, um diese Arbeit damit erfreulicher wahrzunehmen – so dass sich positive Emotionen, Identifikation mit der Tätigkeit und intrinsische Motivation entwickeln können.
  • Erfolgsvisualisierung: Im Gehirn zeigen mentale Vorstellungen einer Situation einerseits und die Wahrnehmung der realen Situation anderseits ähnliche neuronale Aktivierungsmuster. Somit sollen wiederholt und möglichst plastisch positive Erfolge inklusive allen Sinneseindrücken (Klänge, Gerüche und Gefühle in der zukünftigen Situation) als konkrete mentale Projektionen visualisiert werden.    

3. Soziale Self-Leadership-Strategien zur Förderung der Eigen- und Gruppenleistung

  • Gruppenoptimierung: Mittels Vorbildfunktion wird versucht, das Leistungsverhalten der Gruppe zu verstärken – man ist Vorbild, auch wenn man nicht Gruppenleiter/in ist.
  • Leistungsbezugnahme: Der fortlaufende Vergleich des eigenen Leistungsniveaus mit den hohen Leistungen anderer (auch ausserhalb der Gruppe) wirkt anspornend. Dieser konstante persönliche Optimierungsprozess soll sich zudem positiv auf die Gruppenmitglieder auswirken.

Quellen und weiterführende Informationen

Furtner, M.R. (2017). Self-Leadership – Basics. Wiesbaden: Springer Gabler.

Furtner, M.R. (2018). Self-Leadership – Praxis und Anwendung. Wiesbaden: Springer Gabler.

Furtner, M.R. & Baldegger, U. (2016). Self-Leadership und Führung. Theorien, Modelle und praktische Umsetzung. Wiesbaden: Springer Gabler.

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