Was fördert die Motivation der Mitarbeitenden und wie treffen Leader situativ optimale Entscheidungen? Wie lässt sich Stress vermeiden? Wie können individuelle Stärken genutzt und weiterentwickelt werden? Wie gestaltet sich eine klare, wirksame Kommunikation und somit eine erfolgreichere und effektive Führung? Es wäre doch praktisch, wenn man das eigene Hirn und das der Mitarbeitenden so steuern könnte, dass sich die Leistungsfähigkeit verbessert. Die Neurowissenschaft sagt: Man kann.

Führungskräfte sind heute mehr denn je gezwungen, sich stetig und schnell neuen Situationen anzupassen. Gleichzeitig stehen sie ständig unter dem Druck, Entscheidungen zu treffen und in jedem Moment richtig zu agieren. Bei all diesen Prozessen übernimmt das Gehirn die eigentliche Führungsrolle. Dieses komplexe Wunderwerk mit seinen Milliarden Nervenzellen entscheidet über jede Handlung, bewertet Ideen und löst Emotionen aus. Doch wie können Leader diese einzigartige Kommandozentrale des Körpers noch effektiver nutzen?

Die Arbeitsweise des Gehirns zu verstehen steigert die Führungsperformance

Ein besseres Verständnis des Gehirns und seiner Prinzipien hat einen direkten Einfluss auf die Führungsperformance. Dabei verfolgt die Neurowissenschaft gänzlich neue Ansätze, die viele bisherige Theorien und Techniken infrage stellen. So vertritt sie die Ansicht, dass man dem Gehirn nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern sich mit ihm vertraut machen und es zum eigenen Vorteil nutzen kann. Dabei erforscht die Wissenschaft die Arbeitsweisen des Gehirns, extrahiert Konsequenzen für die Praxis und zeigt neue Wege auf, wie sich Führung in der Praxis einfacher und effizienter gestalten lässt.

Neuroleadership erleichtert die Arbeit von Führungskräften

Neuroleadership bedeutet für Führungskräfte, die Arbeitsweise der Schaltzentrale Hirn zu erkennen und mit dem Führungsverhalten in Einklang zu bringen. Das Gehirn ist ein komplexes Gebilde, das klar strukturierten Prinzipien folgt und die Gabe besitzt, seine unterschiedlichen Teile perfekt miteinander zu vernetzen und so alle Fähigkeiten optimal zu nutzen. Somit ist es das beste Beispiel für ein erfolgreiches Management.

Wichtig für Führungskräfte zu wissen ist: Unsere Leistung wird von verschiedensten Faktoren beeinflusst. Wohlbefinden, Angst oder auch Glück sind relevante Faktoren. Sie entstehen im Gehirn, das mit subtilen Antennen auf interne und externe Einflüsse reagiert insbesondere als Rückmeldung für das eigene Verhalten. Die Neurowissenschaft zeigt Wege auf, wie wir diese Reaktionen aktiv beeinflussen und die eigene Performance sowie auch jene unserer Mitarbeitenden bewusst steuern können. So lassen sich Schwächen dämpfen und Stärken fördern sowie Denkmuster, Vorurteile und limitierende Gewohnheiten erkennen: Es gibt Antwort darauf, was für eine optimale Arbeitsgestaltung erfüllt werden muss. Dabei handelt es sich um die Bereiche Selbstwertgefühl, Kontrolle, Orientierung, Beziehungsgestaltung und Spass an der Arbeit.

Wer diese Gesetzmässigkeiten erkennt und die Anwendungen entsprechend nutzt, steigert das Wohlbefinden im Arbeitsumfeld und wirkt Ängsten entgegen.

Diese Forschungsergebnisse erfordern ein Umdenken in den Führungsetagen und eine Neuausrichtung der Unternehmenskultur. Denn in der Neurowissenschaft geht es nicht um Zahlen, sondern um den Umgang mit Emotionen, Stress, Motivation, Angst und Kreativität. Und dies im Kontext mit unserer Beziehungsgestaltung – sei es in der Führung, im Team oder mit Kunden.

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Autor: Cristian Hofmann ist Inhaber der Firma supercoaching.

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