Die spanische Telefongesellschaft Telefonica und die deutsche FIDOR Bank haben mit O2-Banking ein revolutionäres Geschäftsmodell entwickelt. In 3 Minuten und 22 Sekunden ist ein vollwertiges deutsches Bankkonto inkl. Mastercard mit Kontaktlosfunktion eröffnet, wenn man Kunden von O2 in Deutschland ist.

Viele Funktionalitäten, extra Datenvolumen

Die Funktionalitäten umfassen Push-Nachrichten, Überweisungen ohne IBAN und individualisierte Sicherheitseinstellungen. Zusätzlich gibt es extra Datenvolumen beim Telefonanbieter, einen höheren Datenbonus bei höherer Nutzung und volle LTE-Geschwindigkeit sowie eine flexible Aktivierung zusätzlicher Datenvolumen. Bargeld ist weltweit gratis am Automaten erhältlich. Weitere Elemente des Angebotes sind grafische Übersichten über die die finanzielle Situation und der Zugriff auf Kreditfunktionalitäten.

Vielzahl von Kontoeröffnungen

Seit dem Marktstart im September 2016 wachse die Nachfrage und Nutzung des Produktes rasant, und das ganz ohne grössere Werbeausgaben. Schon In drei Jahren möchte O2 – mit Blick auf die Zahl der eröffneten Konten - unter den Top 3 der Banken in Deutschland sein.

Dieses Geschäftsmodell ist ein hervorragendes Beispiel für die äusserst profitable Netzwerkökonomie, die keine abnehmenden Grenzerträge mehr kennt. Es zeigt, dass die Kunden bereit sind, die Bankfunktionalitäten auch von anderen Anbietern zu akzeptieren und dass der „Tipping Point“ oder der „Scheidepunkt der Diffusionsentwicklung“ in Bezug auf das Angebot von Bankprodukten von Nicht-Banken gerade erreicht wird. Es ist zu erwarten, dass solche Entwicklungen in den kommenden 12 Monaten den Bankenmarkt stark herausfordern werden.

Autor/in
Prof. Dr. Bernhard Koye

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