In einem ersten Teil "Spendenmarkt Schweiz (Teil 1)" wurde der Spendenmarkt der klerikalen und karitativen Organisationen und das Spendenverhalten analysiert. In diesem zweiten Teil wird nun ein generelles Konzept für ein erfolgreiches Fundraising vorgestellt. 

Generelles Konzept für erfolgreiches Fundraising

Die meisten Non-Profit-Organisationen finanzieren sich primär über freiwillige Zuwendungen. Im deutschsprachigen Raum gibt es viele Organisationen, die um die Gunst und das Geld der Spender/-innen buhlen. Damit eine Organisation langfristig erfolgreich sein kann, muss sie nach einem bestimmten Konzept vorgehen, das nachfolgend aufgezeigt wird:

1. Erkennen, dass man in Konkurrenz mit anderen Marktteilnehmern/-innen steht. Dieser Umstand erfordert eine Reaktion der spendensammelnden Organisation.

2. Formulierung von glasklaren Zielen und der Kommunikation dieser Ziele an die (potentiellen) Spender/-innen sowie deren exakte Umsetzung.

3. Die Kommunikation mit den Geldgebern/-innen ist essenziel. Für sie ist es wichtig, dass sie ein gutes Gefühl beim Spenden haben und wissen, dass die Gelder sinnvoll eingesetzt sowie die gesetzten Ziele erreicht werden. Durch zielführende Kommunikation kann auf diese Bedürfnisse eingegangen werden.

4. Die Organisation muss den Geldgebern/-innen das Gefühl vermitteln, dass sie nicht primär als Spender/-innen, sondern als Partner/-innen angesehen werden. Dazu gehört, dass man den Spender/-innen die Möglichkeit gibt mitzubestimmen, wie die Gelder verwendet werden. Es gehört aber auch dazu, dass man bei den Spender/-innen Rechenschaft über die getätigten Ausgaben ablegt und sich dafür einsetzt, dass die Gelder im Sinne des Spenders verwendet werden. Wenn die Organisation die Bedürfnisse der Spender/-innen erkennt, ist die Umsetzung der erwähnten Punkte ohne grossen Mehraufwand möglich.

5. Die Organisation muss immer bemüht sein sich weiterzuentwickeln. Das Spendenverhalten hat viele dynamische Aspekte, die sich im Laufe der Zeit wandeln. Eine Organisation muss daher mit der Zeit gehen und Neues wagen.

Das Konzept ist vom Grundsatz her leicht verständlich und wird von vielen Organisationen mindestens teilweise bereits angewendet. Wichtig ist die Erkenntnis, dass für gesicherte Einkünfte wissenschaftlich und nicht nur ideell gearbeitet werden muss.

Ausblick Schweiz

Was die Schweiz betrifft, war das Spendenvolumen in den letzten Jahren steigend und wird nun vermutlich auf hohem Niveau stabil bleiben. Spenden werden dabei in vielfältigen Formen erbracht. Das Spektrum reicht von Mitgliedschaften über Einzelspenden und Almosen bis hin zu Legaten und Erbschaften. Zudem stammen Spenden aus unterschiedlichen Quellen. Neben den Spenden von natürlichen Personen gibt es Spenden von Firmen oder Stiftungen und Zuwendungen des Staates. Ein neueres Phänomen ist, dass Milliardäre/-innen sich bereits zu Lebzeiten verpflichten, einen Grossteil ihres Vermögens für karitative Zwecke zu spenden.

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Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Masterarbeit von Herrn Manuel Maurer, Absolvent des MAS FH in Controlling

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