Führungskompetenz erhöhen durch emotionale Führung Einblick in die Führungswelt der AMAG
Francesco Brun del Re
Die Automobilbranche als Geschäftsmodell steht mitten in der Transformation und damit stellt sich auch die Frage, wie erfolgreiche Autohäuser und deren Mitarbeitende geführt werden sollten. Mit den Babyboomern, die in den Ruhestand treten, geht ein grosses Know-how verloren, welches den Automobilsektor jahrelang mitgeprägt und zum Erfolg beigesteuert hat. Die nachkommenden und multikulturellen Generationen X, Y und Z weisen andere oder differenziertere Werte als die Babyboomer auf - insbesondere was die Vorstellung von Sinnhaftigkeit im gesellschaftlichen und beruflichen Kontext betrifft. Neue und dynamische Ansätze im Führungsstil und Führungsverhalten sind gefragt, damit der Unternehmenserfolg künftig gesichert werden kann. Eine stetige Weiterentwicklung der eigenen Führungskompetenzen und der damit verbundenen Lernbereitschaft sind der Schlüssel, um auch den kommenden Generationen gerecht zu werden und den anzustrebenden Kulturwandel nachhaltig und erfolgreich fördern zu können.
Eine Erhöhung der Führungskompetenz fördert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihren Vorgesetzten
Für die AMAG Group ist die emotionale Führung eine wichtig Führungskompetenz. Die Führungskräfte sind angehalten, an entsprechenden Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen und ihren Führungsstil laufend zu reflektieren. Aus der aktuellen Mitarbeitendenumfrage der AMAG Group, an der 5'209 von 6’732 Personen teilgenommen haben, geht hervor, dass die Mitarbeitenden im Vergleich zur Umfrage im Vorjahr (2022) mit dem Vorgesetzten zufriedener sind: Knapp drei Viertel (74 Prozent) erachten ihren direkten Vorgesetzten als Vorbild. Dies bedeutet eine Steigerung um 4 Prozent gegenüber 2022. Gemäss Anja Bates (Chief Human Resources Officer AMAG Group, 2023) liegt der Grund für diese positive Entwicklung unter anderem in der Investition in die Aus- und Weiterbildung der AMAG Group in die Führungskräfte.
Unterschiede der verschiedenen Führungstypen
Jede Führungskraft entwickelt ihre eigene individuelle Führungshaltung, die Vor- und Nachteile hat. Die dominante Führungskraft droht Mitarbeitenden durch ihre bestimmende Art vor den Kopf zu stossen, während die menschenorientierte Vorgehensweise des Beziehungsmanagers von den Mitarbeitenden zuweilen ausgenutzt wird. Prinzipiell gibt es unterschiedliche Führungstypen, die in ihrer Art zu führen ihre Berechtigung haben. Beispiele dafür sind:
- Aufgabenorientierte Führungskräfte (dominante Führungskraft): Sie wissen genau, was sie wollen und geben die Marschrichtung dezidiert vor. Ihnen geht es um Resultate und gute Ergebnisse.
- Menschenorientierte Führungskräfte (Beziehungsmanager): Sie bauen mit den Mitarbeitenden ein Vertrauensverhältnis auf, um gemeinsam Ziele zu erreichen.
- Innovative Führungskräfte: Sie verlassen die gewohnten Führungsbahnen, um gemeinsam mit dem Team und den Mitarbeitenden Neues auszuprobieren.
Wie autoritäre Führungskräfte mit Herzblut führen können
Wenn Sie eine autoritäre und strikte Führungsweise bevorzugen, sollten Sie dazu stehen. Gleichzeitig sollten Sie Ihre Mitarbeitenden als Individuen respektieren und nicht als Mittel zum Zweck betrachten. Überlegen Sie, wie Sie für Ihre Mitarbeitenden magische Momente schaffen können, die sie emotional begeistern und es ihnen ermöglichen, sich mit dem Unternehmen, den Dienstleistungen und Produkten sowie mit Ihnen als Führungskraft zu identifizieren.
Fazit
Damit ein emotionales Führungsmanagement in der Praxis seine positive Wirkung zeigt, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zum einen stellt jeder Mitarbeitende ein Individuum im Unternehmen dar, welches unterschiedlich geführt werden sollte. Dabei sind individuelle Analysen und Einschätzungen der Wertevorstellungen sowie Verhaltensweisen der Mitarbeitenden durch die Führungskräfte essenziell. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Führungskraft auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden interagiert. Zum anderen stellt die persönliche und fortlaufende Weiterentwicklung der Führungskompetenzen durch Aus- und Weiterbildungen ein Erfolgsfaktor des emotionalen Führungsmanagements dar. Die Führungskraft soll zudem authentisch bleiben und Gefühle zeigen und eine angenehmes Arbeitsumfeld schaffen. Dies schafft Vertrauen und strahlt Menschlichkeit aus.
Quellen und weiterführende Informationen
AMAG Innovation & Venture Lab Zürich (2024). AMAG CAS in New Leadership Modul: «Kundenzentrierung & Innovation.»
FAMILY, Magazin der Mitarbeitenden, 6 Kultur, Anja Bates Chief Human Resources Officer AMAG Group, Ausgabe 4 Dezember 2023
Toolbox Führung neu gedacht, HIWS, 2021, Emotionales Führungsmanagement, Führen Sie mit Herzblut und Leidenschaft!
Diese Seite teilen
CAS FH in Leadership Advanced Compact
Certificate of Advanced Studies (CAS)
Kalaidos Talk «Empathie in der Führung» (Podcast)
Prof. Dr. Waldemar Pelz im Kalaidos Talk