Um die Effizienz beim Datenaustausch zwischen Unternehmen zu gewährleisten, müssen sich Unternehmen auf eine gemeinsame und einheitliche Sprache einigen. Heutzutage wird meist mit XML (Extensible Markup Language) für den elektronischen Datenaustausch verwendet. 

CSV-Files (Comma Separated Value) eigenen sich gut für den Datentransfer zwischen unterschiedlichen Umgebungen und lassen sich in eine Unix- oder Mainframe-Umgebung für eine PL/1-Verarbeitung transferieren. In diesem Blogbeitrag erfahren wir, warum PL/1 die vorrangige Entwicklungssprache für Hostsysteme darstellt.

Ursprung von PL/1

Programming Language One oder abgekürzt PL/1 ist eine höhere problemorientierte Programmiersprache. PL/1 wurde Mitte der Sechziger Jahren von IBM mit den Unternehmen SHARE und GUIDE entwickelt.

Höhere Programmiersprachen zeichnen sich durch die sogenannte Satz-für-Satz-Logik (englisch: single-record-at-a-time) aus. Die Stärke dieser Programmiersprache ist die Problemlösung von wissenschaftlichen, technischen und kommerziellen Aufgaben. PL/1 eignet sich für die Textverarbeitung und wurde hauptsächlich auf Grossrechnern der dritten Computergeneration eingesetzt. PL/1 ist eine universelle Programmiersprache, die viele Arten von Daten kennt.

Einsetzbarkeit von PL/1

Diese Sprache eignet sich sowohl für technisch-wissenschaftliche als auch für betriebswirtschaftliche Anwendungen. Darum ist sie für die Batch-Verarbeitung (Stapel- oder Massenverarbeitung) in Versicherungs- und Bankenbranche gut geeignet.

PL/1 wurde von Unternehmen, die seit der Geburt der Wirtschaft in Verbindung mit dem Mainframe stehen, eingesetzt.

Insbesondere in der Finanzbranche, aber auch Krankenhäuser wissen die hohe Verfügbarkeit und Belastbarkeit der Mainframes zu schätzen, die bekannt sind für ihre performanten Transaktionen von grossen Datenmengen.

Auf dem Markt gibt es aufgrund eines solch hohen Alters dieser Programmiersprache nur noch wenige PL/1-Anwendungsentwickler. Die erste Generation dieser Programmierer gehen bald in Pension. In der Schweiz werden keine PL/1-Schulungen/-Ausbildungen mehr angeboten, was zur Folge hat, dass diese Sprache bald niemand mehr beherrschen kann.

Erlernbarkeit / Einfachheit

PL/1 ist einfach zu erlernen. Der grosse Sprachumfang von PL/1 kann aber nur von erfahrenen Programmierern wirklich genutzt werden. PL/1 gehört zu den höheren Programmiersprachen, die dem Benutzer ein besonders einfaches und leicht durchschaubares Arbeiten mit einer modernen Rechenanlage erlauben.

Übertragbarkeit

Aufgrund des grossen Sprachumfangs von PL/1 einerseits ist es schwierig, diese Programmiersprache in andere Systeme zu übertragen. Andererseits existiert bei PL/1 zum Teil eine hohe Betriebssystemabhängigkeit.

Sicherheit

PL/1 unterstützt das Mehrbenutzerbetriebssystem durch mehrstufige Passwortabfragen und Datenschutz bis zum Sperren. Dazu lässt PL/1 nur begrenzt Zugriffe auf die Speicher zu. Deshalb gilt PL/1 als eine sichere Programmiersprache.

Dokumentation

PL/1 bietet neben Fest- und Gleitkommaarithmetik, Bit- und Stringverarbeitung und gute Fehlerdiagnose auch Dokumentationsmöglichkeiten.

Der Programmtext hat somit auch eine Dokumentationsfunktion. Der Wartungsprogrammierer, der eine Änderung oder Verbesserung durchführen soll, muss anhand Dokumente der Lage sein, ein Programm zu verstehen.

Sprachbeschreibung

Die Syntaxvorschriften von PL/1 sind bei weitem nicht so restriktiv wie in anderen Programmiersprachen. Diese prozedurale Programmiersprache kann als sehr umfangsreich beschrieben werden, sodass PL/1 nur von erfahrenen Softwareentwicklern wirklich genutzt werden kann. Dieser Sprachumfang von PL/1 übersteigt bei weitem jede andere höhere Programmiersprache, weil viele Konzepte anderer Programmiersprachen übernommen worden sind, um die gewünschte Einsatzbreite zu erzielen.

Trotz des Umfangs dieser Programmiersprache hilft ein Konzept von Standardannahmen für eine Minderung des Schreibaufwands. Überdies gewährleistet dieses Konzept, dass ein Amateur nicht durch Elemente dieser Programmiersprache gestört wird, die er gar nicht kennt.

Problemangemessenheit

PL/1 wird als eine „General-Purpose“-Sprache bezeichnet. Diese Sprachen sind universell anwendbar. Das heisst, dass sie in Prinzip in allen Anwendungsbereichen einsetzbar sind. Die Zuordnung von Speicherplatz kann entsprechend den Erfordernissen des Problems flexibel gehandhabt werden. Im Hinblick darauf stehen verschiedene Speicherklassen zur Verfügung.

In der Programmiersprache PL/1 existiert für jeden Fehler eine Nummer oder auch Namen.

PL/1-Anwendungen können flexibel auf Fehler reagieren und sogar mit der Verarbeitung fortfahren.

Modularität

Mit PL/1 hat man die Möglichkeit, Prozesse parallel auf mehreren Prozessoren ablaufen zu lassen. Zusätzlich sind die Programmteile getrennt übersetzbar.

Maschinennähe

PL/1 ist eine strukturierte Programmiersprache, mit der ein Programmierer einzelne Bit manipulieren kann.

Lesen Sie in einer Fortsetzung mehr über die Relevanz von PL/1-Systemen bei Grossunternehmen.

 

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