Der Bachelor-Studiengang in Pflegewissenschaft wurde entwickelt, um Pflegefachpersonen HF berufsbegleitend zu unterstützen. Er ist passgenau und bereitet Sie mit seinen Aufbaumodulen optimal auf die vielfältigen Herausforderungen in der primären Patientenversorgung vor.
Aufbau des Studienganges
Was Dich im Studium erwartet
1. Semester
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Systematisch erhobene Daten ermöglichen eine forschungsgestützte Pflegepraxis. In diesem Modul erwerben Sie die Grundlagenkenntnisse im Bereich der Forschungsparadigmen, des empirischen Forschungszyklus und des wissenschaftlichen Arbeitens und üben diese im Rahmen Ihres Forschungsprojektes ein.
Seit Florence Nightingale, also seit Mitte des 19. Jahrhunderts, wird die Pflege im Dienst der Patient:innen mit wissenschaftlichen Methoden untersucht. Die Gewinnung neuer Erkenntnisse liegt im Interesse der Patient:innen sowie des Gesundheitswesens. Damit allgemein gültige Aussagen zum Bedarf und zur Wirksamkeit der Pflege gemacht werden können, braucht es systematisch erhobene Daten. Die Studierenden erwerben im Modul grundlegende Kenntnisse zum Forschungsprozess. Für das quantitative wie das qualitative Forschungsparadigma werden der wissenschaftstheoretische Kontext und die methodischen Grundlagen erarbeitet. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die erworbenen Kenntnisse der quantitativen Forschung vertieft, erweitert und grundlegende Fertigkeiten bei der Durchführung von Forschungsvorhaben geübt.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- wissenschaftstheoretische Folgerungen zu quantitativen und qualitativen Forschungsparadigmata
zu ziehen. - unterschiedliche Forschungsfelder, wie Pflegeforschung, Versorgungsforschung zu erklären.
- den empirischen Zyklus zu verstehen.
- unterschiedliche Forschungsdesigns zu erklären.
- den Forschungsprozess entlang eines vorgegebenen Themas nachzuvollziehen und umzusetzen.
- Forschungsergebnisse zu beschreiben, zu diskutieren und zu beurteilen.
- Gütekriterien der qualitativen und quantitativen Forschung zu verstehen und anzuwenden.
Modulinhalte
- Forschungsparadigmen
- Empirischer Zyklus
- Formulierung von Forschungsfragen und Hypothesen
- Bedeutung des theoretischen Rahmens und des Literaturüberblicks
- experimentelle und nichtexperimentelle Forschungsdesigns
- Datenerhebungsmethoden
- Analyse und Interpretation von Ergebnissen des quantitativen Forschungsansatzes
- Gütekriterien der quantitativen und qualitativen Forschung
- Arbeitsweise von Ethikkommissionen
- qualitative Forschungsdesigns, wie Ethnographie, Grounded Theory, Phänomenologie, Aktionsforschung
- Ablauf einer qualitativen Erhebung: von der Planung, Datenerhebung bis zur Verbreitung der Ergebnisse
- Analyse und Interpretation von Ergebnissen des qualitativen Forschungsansatzes
Lehr- und Lernmethoden
Problem based learning (PBL) zur Erlangung der theoretischen Grundlagen, Durchführung eines konkreten quantitativen Forschungsprojektes, Vorlesungen und Anwendungsaufgaben zur qualitativen Forschung, angeleitetes Selbststudium.
Leistungsnachweise Modulabschluss
In Kleingruppen einen Forschungsbericht über das gemeinsam durchgeführte Forschungsprojekt schreiben und präsentieren.
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA1-11
Modulreihenfolge
Modulblock 1
Das Modul ist eng verbunden mit Modul "Forschungsanwendung 1", insbesondere bezogen auf die Inhalte der Statistik
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Kontaktstudium: 40 Lernstunden
Selbststudium: 90 Lernstunden
Selbststudium Modulabschluss: 20 Lernstunden
Eine effiziente zeitgemässe pflegerische und medizinische Behandlung von Personen mit Gesundheitsbeeinträchtigungen orientiert sich heute an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In diesem Modul erlernen Sie die Literaturrecherche in Datenbanken, das Beurteilen von Studien, die Beschreibung der Ergebnisse sowie Methoden zur Implementierung gewonnener Erkenntnisse in die Praxis. Die Erarbeitung von Grundlagenwissen der Statistik nimmt in diesem Modul einen zentralen Stellenwert ein.
Eine qualitativ hochstehende Pflege verlangt nach forschungsbasiertem Wissen. Forschungswissen unterliegt laufenden Veränderungen. Die Wissenschaft ist bestrebt, Forschungslücken zu entdecken und mit neuen Forschungsergebnissen vorläufig zu schliessen. Pflegefachpersonen BScN nehmen bei der Forschungsanwendung eine wichtige Rolle ein. Sie führen gezielte Literaturrecherchen zu Fragestellungen der Praxis durch und sind in der Lage, die gewonnenen Erkenntnisse zu interpretieren und gegenüber Dritten zu kommunizieren.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- mit Hilfe von Datenbanken eine fragegeleitete Literaturrecherche systematisch durchzuführen.
- mit Kenntnissen der Forschungsmethodologie Forschungsartikel zu beurteilen.
- die gewonnenen Erkenntnisse von Forschungsartikeln zusammenzufassen und gegenüber Berufspersonen schriftlich zu kommunizieren.
- an einem Forschungsprojekt unterstützend mitzuwirken.
- aufzuzeigen, was die Implementierung von Forschungsergebnissen in die Praxis fördert resp. behindert.
- statistische Methoden zur Beschreibung von Daten in Form von Graphiken, Tabellen oder einzelnen Kennwerten anzuwenden.
- Resultate der deskriptiven Statistik für die Beurteilung von Forschungsergebnissen zu nutzen.
Modulinhalte
- evidenzbasierte Pflege, Forschungsanwendung
- Literaturrecherche anhand der Datenbanken Medline, CINAHL, Cochrane
- Beurteilung von Forschungsartikeln
- Implementierung von Forschungsresultaten in die Praxis
- hemmende und fördernde Faktoren bei der Implementierung
- Wissenschaftliches Schreiben
- Nutzung eines Bibliographie-Programms
- deskriptive Statistik: Datensorten, graphische Methoden
- statistische Kennzahlen
- deskriptive Statistik für zwei Variablen: Scatterplot und Korrelation, Kreuztabelle
- Wahrscheinlichkeit
- SPSS Computer-Praktikum
Lehr- und Lernmethoden
Die Inhalte der Forschungsanwendung und der Statistik werden im Rahmen von Seminaren, Übungseinheiten und im angeleiteten Selbststudium erarbeitet.
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Forschungsanwendung: Verfassung eines schriftlichen Berichtes
Statistik: Schriftliche Prüfung
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA1-12
Modulreihenfolge
Modulblock 1
Das Modul ist eng verbunden mit Modul 1.1 "Grundlagen der Forschung 1" und bietet die Grundlage für das Moduls 1.3 "Forschungsanwendung 2".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Kontaktstudium: 43 Lernstunden
Selbststudium: 77 Lernstunden
Selbststudium Modulabschluss: 30 Lernstunden (Leistungsnachweis des Themenbereichs "Forschungsanwendung“ und Statistikprüfung)
Die Erweiterung der Kenntnisse in der Bezugswissenschaft Medizin ist eine der zentralen Grundlagenwissenschaften der professionellen Pflege neben den Pflege- und Sozialwissenschaften. In diesem Modul vertiefen Sie Ihre Kenntnisse in Anatomie/ Physiologie/ Pathologie und Pathophysiologie der epidemiologisch relevantesten Krankheiten. Sie üben das strukturierte Denken der Naturwissenschaften, das für die klinischen Untersuchungen zentral ist.
Die Pflege ist zuständig für die Gesundheitsförderung und die Unterstützung von Patient:innen bei der Bewältigung von Gesundheitsproblemen. Dabei ist das Deuten von Gesundheitsproblemen, insbesondere bezogen auf die Alltagsbewältigung der Patient:innen zentral. Das Deuten der Gesundheitsprobleme im Kontext des pflegerischen Auftrages verlangt breite und vertiefte Kenntnisse der Bezugswissenschaft Medizin.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- medizinische Kenntnisse zu vertiefen, zu erweitern und Wissenslücken zu schliessen in den Bereichen der Anatomie/Physiologie, Pathophysiologie und der Behandlungsgrundsätze der häufigsten Krankheiten.
- die Wissensstruktur der Anatomie/Physiologie und der Pathophysiologie mit dem klinischen Bild, das die Patientin oder der Patient zeigt, in Verbindung zu bringen.
- das im Grundstudium BScN erworbene Fachwissen in Bezug auf Anatomie/Physiologie zu erweitern und zu vertiefen sowie situationsangepasst in die praktische Pflegearbeit einfliessen zu lassen.
- die wichtigsten bzw. häufigsten Krankheiten der westlichen Welt, insbesondere der Schweizer Bevölkerung, zu verstehen und zu erklären.
- sich selbstständig anhand von Leitfragen anatomische und physiologische Sachverhalte zu erarbeiten.
- durch die erworbenen Kenntnisse sich auch anderen – im Modul nicht besprochenen – Krankheiten im Sinne erworbener Schlüsselkompetenzen zu nähern und diese zu verstehen.
Modulinhalte
- Herz/Kreislauf: KHK, Herzinsuffizienz, Arterielle Hypertonie, PAVK, Lungenödem, Endokarditis
- Lunge und Atmung: Pneumonie, COPD, Cor pulmonale, Asthma
- Nieren und ableitende Harnwege: Urethritis, Harnwegsinfekt, akute und chronische Niereninsuffizienz
- Geschlechtsorgane: Geschlechtskrankheiten, embryonale und congenitale Missbildungen, Pathophysiologie der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane
- Verdauung: Ileus, Morbus Crohn, Leberzirrhose, Cholezystitis
- Stoffwechsel/Ernährung: Diabetes mellitus, Adipositas
- Nervensystem: Schlaganfall, Demenz, Morbus Parkinson
- Psyche: Depression, Angst, Suizidalität, Zwangsstörungen
- Grundlagen der Onkologie: Lungenkrebs, Leukämie
- Palliative Medizin: Grundlagen der Symptomlinderung und der Lebensqualität
- Immunsystem: HIV /AIDS, Hepatitis, Impfungen
- Hals-Nasen-Ohren: Erkrankungen der Mundhöhle, Plattenepithelkarzinom, Larynxkarzinom
- Bewegungsapparat: degenerative Arthrosen, rheumatoide Arthritis, Osteoporose
- Ask the Expert
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Schriftliche Prüfung
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA1-21
Modulreihenfolge
Modulblock 1
Das Modul ist eng verbunden mit dem Modul "Klinisches Assessment" im Modulblock 2
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Kontaktstudium: 42 Lernstunden
Selbststudium: 92 Lernstunden
Selbststudium Modulabschluss: 16 Lernstunden
2. Semester
In diesem Modul erlernen und üben Sie das Erheben einer symptomfokussierten, vollständigen Anamnese und Techniken der körperlichen Untersuchung (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation) ein. Die körperliche Untersuchung dient auch der Vertiefung der pathophysiologischen Kenntnisse. Sie werden zudem befähigt, pathophysiologische „Entgleisungen“ und prävalente Krankheitsbilder frühzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Pflegefachpersonen BScN haben in der Regel die Verantwortung für die zu leistende Pflege bei den Patientinnen und Patienten, die ihnen anvertraut sind. Die Einschätzung des Gesundheitszustandes und die daraus resultierenden Entscheidungen nehmen dabei einen zentralen Stellenwert ein. Pflegefachpersonen BScN müssen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern in der Lage sein, potenzielle und akute Gesundheitsprobleme einzuschätzen und in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten adäquat zu reagieren.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- die subjektiven und objektiven Daten zu nennen, die bei ausgewählten, häufig auftretenden Krankheitsbildern entlang des Organsystems zu erheben sind.
- die Ergebnisse der Körperuntersuchung beim gesunden Menschen entlang des Organsystems zu deuten und zunehmend zwischen „normal“ und „von der Norm abweichend“ zu unterscheiden.
- grundlegende Untersuchungstechniken des Körpers, wie Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation korrekt durchzuführen.
- im Gespräch mit Patientinnen und Patienten eine symptombezogene Anamnese zu erheben.
- anamnestische Daten gezielt durch objektive Daten zu ergänzen, die sie mit geeigneten Untersuchungstechniken (siehe oben) gewinnen.
- mit Hilfe der subjektiven und objektiven Daten die Symptome in ihrer Bedeutung für das Krankheitsgeschehen einzuordnen und ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten sowie deren Grenzen einzuschätzen.
- die durch die Anamnese und die Körperuntersuchung gewonnenen subjektiven und objektiven Daten in einer medizinischen Fachterminologie zu beschreiben und in der Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten zu nutzen.
- eine fachsprachliche Dokumentation von erhobener Anamnese und durchgeführter Körperuntersuchung zu erheben (write-up).
- aufgrund der gewonnenen Daten eine individuelle Pflegeplanung zu erstellen.
Modulinhalte
- Klinisches Assessment und Anamneseerhebung bei erwachsenen Patient:innen, vollständige und symptomfokussierte Anamnese
- Einführung in die Körperuntersuchung, Allgemeinzustand, Haut
- Assessment: Brustkorbs und Lunge
- Kardiovaskuläres Assessment: Teil 1: Herz und Halsgefässe, Teil 2: periphere Gefässe
- Assessment: Bauch
- Assessment: Hals, Nase, Ohren, Kopf
- Neurologisches Assessment: Screening
- Assessment: Bewegungsapparat
- Assessment des männlichen und weiblichen Urogenitalsystems und der weiblichen Brust
- Assessment: mentaler Status
- Integriertes Klinisches Assessment am Beispiel von Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus
Lehr- und Lernmethoden
angeleitete Übungen, gegenseitige Körperuntersuchungen, Vorlesungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
schriftliche und praktische Prüfung
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich
Stefanie Brown, MScN, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA2-22
Modulreihenfolge
Modulblock 2
Im Modul 2.2 werden die Inhalte des Moduls 2.1 „Krankheitsgeschehen“ vertieft und erweitert. Das Modul ist zudem eine wichtige Grundlage für das Modul 2.3 „Selbstmanagement fördern".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Kontaktstudium 37 Lernstunden, Selbststudium 95 Lernstunden, Selbststudium Modulabschluss 18 Lernstunden
Der Bedarf an Unterstützung und Förderung des Selbstmanagements steigt durch kürzere Spitalaufenthalte. Den Betroffenen stehen zahlreiche Informationsquellen mit unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. In diesem Modul konzentrieren Sie sich auf das Konzept der Patienten- und Angehörigenedukation. Exemplarisch werden Schulungskonzepte entwickelt und durchgeführt. Zusätzlich werden die Themen "eHealth" und "Telemedizin –Telenursing" und "der/die informierte Patient/in" beleuchtet. Sie trainieren Ihre Kommunikationskompetenz in anspruchsvollen Gesprächssituationen und erlernen den Ansatz der „gewaltfreien Kommunikation“ theoretisch und praktisch.
Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen – insbesondere solche mit chronischen Gesundheitsproblemen – benötigen zur Alltagsbewältigung Informationen und Anleitung. Pflegefachpersonen BScN sind mit ihrer Ausbildung prädestiniert, Patient:innen die Information, Schulung und Beratung zukommen zu lassen, die benötigt werden, um Betroffene bei der Bewältigung potenzieller, akuter oder chronischer Gesundheitsprobleme zu unterstützen und sie in ihrem Selbstmanagement gezielt zu fördern. Der Bedarf an Beratung nimmt zu, Patientinnen und Patienten sind oft gleichzeitig mit unterschiedlichen, sich beeinflussenden Krankheiten (Stichwort: Multimorbidität) konfrontiert, zudem werden zur Behandlung häufig aufwändige Therapiemöglichkeiten gewählt. Damit die Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten möglichst erhalten bleiben kann, ist eine gezielte Information, Schulung und Beratung zwingend. Dies ist zur Förderung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten von zentraler Bedeutung. Andererseits scheint die Entwicklung einer pflegebezogenen, gezielten Patient:innen- und Angehörigeninformation, -schulung und -beratung den seltenen Fall darzustellen, dass menschliche Anliegen und Kosten-/Nutzen-Aspekte positiv übereinstimmen. Studien belegen, dass Patientinnen und Patienten gezielter Anleitung selbstständiger sind, im Alltag auftretende Probleme selber managen und somit das Gesundheitssystem weniger beanspruchen.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- den Edukationsprozess zu verstehen und in ihren Pflegealltag zu integrieren.
- bedürfnis- und situationsgerechte sowie evidenzbasierte Schulungsangebote und Hilfsmittel für Patient:innen und deren Angehörigen zu entwickeln.
- den Ansatz von Telemedizin und Telenursing als Beitrag zur Schulung und Beratung von Patient:innen einzuschätzen.
- Konzepte wie Selbstmanagement, Empowerment oder Gesundheitskompetenz zu erklären und zu reflektieren.
- vorhandene Informations- und Schulungsmaterialien – individualisiert auf den jeweiligen pflegerischen Bereich – auf ihre Verständlichkeit zu überprüfen, zu evaluieren und Empfehlungen für deren Einsatz abzugeben.
- Methoden der gewaltfreien Kommunikation in der klinischen Praxis gewinnbringend einzusetzen.
Modulinhalte
- Modelle und Theorien der Patienten- und Angehörigenedukation
- edukative Pflegeinterventionen
- Schulung von Patientengruppen mit spezifischen Gesundheitsproblemen
- elektronisch unterstützte Gesundheitsberatung
- Symptommanagement
- Methode der gewaltfreien Kommunikation
- konstruktive Kommunikation.
Lehr- und Lernmethoden
Informationsinputs, Plenardiskussionen, Übungen zur Schulung und Förderung des Selbstmanagements von Patientinnen und Patienten, angeleitetes Selbststudium,
Leistungsnachweis/Modulabschluss
schriftliche Arbeit: systematische Patienten- und Angehörigenedukation entwickeln und überprüfen
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA2-23
Modulreihenfolge
Modulblock 2
Das Modul ist eng verbunden mit den Modulen 2.1 "Krankheitsgeschehen", 2.2 "Klinisches Assessment" und 3.1 "Familienorientierte Pflege".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
eHealth / Telemedizin - Telenursing: Kontaktstudium 6 Lernstunden, Selbststudium 6 Lernstunden
Patienten- und Angehörigenedukation: Kontaktstudium 19 Lernstunden, Selbststudium 50 Lernstunden, Leistungsnachweis 16 Lernstunden
Gewaltfreie Kommunikation: Kontaktstudium 16 Lernstunden, Selbststudium 29 Lernstunden
Der/die informierte Patient/in: Kontaktstudium 4 Lernstunden, Selbststudium 4 Lernstunden
In der Vergangenheit begründete Erfahrung die pflegerischen Handlungen - eine zeitgemässe forschungsgestützte Pflegeentwicklung basiert auf Erfahrungswissen und forschungsgestütztem Wissen. In diesem Modul vertiefen und erweitern Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten der Module Grundlagen der Forschung 1 und Forschungsanwendung 1 im Rahmen der Entwicklung des Proposals und der Diplomarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der verständlichen und auf fachlichen Argumenten beruhenden Kommunikation.
Pflegerische Handlungen sind aus Tradition oft aus der Erfahrung begründet. Für die Pflegeentwicklung ist es zentral, dass die Verbindung von Erfahrungswissen und Forschungswissen gelingt. Patient:innen haben das Recht auf eine Pflege, die auf reflektierter Erfahrung und Forschungsergebnissen basiert. Pflegefachpersonen BScN nehmen bei der Forschungsanwendung eine wichtige Rolle ein. Sie führen gezielte Literaturrecherchen zu Fragestellungen der Praxis durch und sind in der Lage, die gewonnenen Erkenntnisse zu interpretieren, gegenüber Dritten zu kommunizieren und in die Praxis zu integrieren.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- ein eigenes Forschungsvorhaben zu einer praxisrelevanten Problemstellung zu planen und in einem Proposal zu formulieren.
- Texte und Fachartikel für die jeweiligen Adressatinnen und Adressaten verständlich zu schreiben.
- Inhalte mündlich verständlich, prägnant und ansprechend zu präsentieren.
- Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung zusammenzufassen und zu diskutieren.
- Empfehlungen für die Praxis aufzuzeigen und zu vertreten.
Modulinhalte
- Einführung in die Diplomarbeit
- Aufbau und Entwicklung eines Proposals
- Argumentation und Präsentation
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, Übungen und Präsentationen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Erarbeitung des Proposals
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA2-13
Modulreihenfolge
Modulblock 2 und 3
Das Modul baut auf den Modulen "Grundlagen der Forschung 1&2", "Forschungsanwendung 1" im Modulblock 1 auf.
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Einführung in die Diplomarbeit und in das Proposal: Kontaktstudium 6 Lernstunden, Selbststudium 14 Lernstunden
Schreib- und Redekompetenz: Kontaktstudium 16 Lernstunden, Selbststudium 24 Lernstunden
Diplomarbeit 90h (davon ca. 40 Stunden zur Ausarbeitung des Proposals)
3. Semester
Die Zunahme chronischer Krankheiten sowie die Verlagerung von der stationären zur ambulanten Gesundheitsversorgung können zu instabilen Gesundheitszuständen von Patient:innen zu Hause führen. In diesem Modul werden der Versorgungsauftrag bzw. Pflegebedarf und die medizintechnische Behandlung zu Hause im Blick auf das Familiensystem fokussiert. Sie lernen, wie das Familienassessment strukturiert und unter Berücksichtigung des populationsspezifischen Kontextes erstellt wird. Davon werden Unterstützungs- und Beratungsmassnahmen abgeleitet, weiterentwickelt und in der beruflichen Praxis umgesetzt. Sie beschäftigen Sie zudem mit Rechtsfragen von Patient:innen und deren Angehörigen.
Die Erkrankung eines oder mehrerer Familienmitglieder beeinflusst immer einerseits die Familie als Ganzes und andererseits hat die Familie signifikanten Einfluss auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden jedes einzelnen Mitglieds. So wirken die Gesundheitsleistungen der Fachpersonen nachhaltiger, wenn sie das Familiensystem konsequent einbeziehen und gemeinsam nach Strategien und Lösungen suchen. Die Familie und das gesellschaftliche Verständnis von Familie wandeln sich. Die Pflegenden begegnen heutzutage einer Vielzahl von möglichen Familienkonstellationen. Neben der biologischen Familie muss auch die von den Patient:innen „wahrgenommene“ Familie oder die „Wahlfamilie“ von den Fachpersonen identifiziert und in die Pflege integriert werden. Ziel der familienorientierten Pflege ist, die Familie nicht nur als Kontext, sondern vielmehr als System zu verstehen. Es gilt entsprechende Kompetenzen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der/dem Betroffenen und seiner Familie zu entwickeln. Wird die Handlungsfähigkeit und Selbsthilfefähigkeit der Familie als Ganzes unterstützt, ist dies förderlich für die Gesundheit des Patienten selbst und für die Gesundheit aller einzelnen Familienmitglieder. Hier liegt auch ein wichtiger Ansatzpunkt zur Unterstützung der pflegenden Angehörigen, welche selber ein markant erhöhtes Krankheitsrisiko haben.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- Sie sind in der Lage, der familienorientierten Pflege mit einer systemischen Grundhaltung zu begegnen und Ihre eigene Pflegepraxis entsprechend weiterzuentwickeln.
- ein Familienassessment zu erstellen unter Berücksichtigung des populationsspezifischen Kontextes, wie zum Beispiel hohes Alter, Migrationshintergrund oder Ein-Elternfamilie.
- die Assessmentskills (systemische Fragestellungen und Geno-/Ökogramm) theoriegeleitet zu erklären und anzuwenden.
- passende Unterstützungsmassnahmen für Patient:innen und deren Familie zu entwickeln und in ihrer Pflegepraxis umzusetzen.
- aufgrund fundierten Wissens Impulse aus pflegerischer Sicht in die interdisziplinäre Zusammenarbeit einfliessen zu lassen.
- Patient:innen sowie deren Angehörigen in Bezug auf deren Rechte zu beraten.
Modulinhalte
- Familien heute in verschiedenen Gesellschaftssystemen im Vergleich
- Familien im Migrationskontext mit den unterschiedlichen Phasen der Migration und Integration
- Familien mit von chronischen Gesundheitsproblemen betroffenen Mitgliedern
- Überblick über die verschiedenen Ansätze in der familienorientierten Pflege
- Familienorientierte Pflege am Beispiel des Modells „Calgary Familien Assessment und Interventionsmodell“
- Beratungskonzepte für Familien
- Konzept der transkulturellen Pflege im Blick auf das Familiensystem
- Training der Kommunikationsskills mit Familien
- Patientenrecht, die Rechte der Heimbewohner/-innen und der chronisch Kranken mit Patientenverfügung, Transplantationsrecht, Sterbehilfe
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, angeleitete Übungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
schriftliche Prüfung zu einem Familienassessment und davon abgeleiteten Interventionen
Modulverantwortung
Dr. Marianne Frech
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA3-31
Modulreihenfolge
Modulblock 3
Die Inhalte des Moduls 3.1 sind verbunden mit den Themen der Module 3.2 "Qualitätsentwicklung" und 3.3 "Gesundheitsversorgung".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Familienorientierte Pflege: Kontaktstudium (inkl. Kommunikation und Fallanalyse) 31 Lernstunden, Selbststudium 69 Lernstunden,
Selbststudium Prüfungsvorbereitung 20 Lernstunden
Recht: Kontaktstudium 6 Lernstunden, Selbststudium 24 Lernstunden
In diesem Modul erarbeiten Sie grundlegende Kenntnisse zu Qualitätsentwicklung und Patientensicherheit, u.a. Kriterien zur Beurteilung von Qualitätsstandards und Methoden zur Unterstützung von Qualitätsentwicklungsprozessen. Sie nehmen ethische Perspektiven und Grundkenntnisse ethischer Argumentation und Entscheidungsfindung in den Blick . Einblicke in betriebliche Methoden und Massnahmen der Patientensicherheit runden das Modul ab. In einem eigenen Qualitätsprojekt werden Sie die Erkenntnisse systematisch anwenden und die Ergebnisse darstellen.
Im Rahmen des Krankenversicherungsgesetzes nimmt der Gesetzgeber die Leistungserbringer in die Pflicht, wissenschaftlich begründete Aussagen über den Nutzen und die Qualität der zu erbringenden Leistung zu formulieren. Aussagen zur Qualität der Pflege basieren auf Erfahrungswissen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen. Ausserdem setzt "Gute Pflege" als eine ethisch-moralisch verantwortbare Praxis eine ethische Reflexion voraus. Qualitätsentwicklung und Patientensicherheit stehen immer im Kontext der interdisziplinären Zusammenarbeit und ökonomischer Zusammenhänge. Dazu ist die Integration der Angehörigenperspektive, insbesondere deren Beitrag zur Unterstützung der „pflegetherapeutischen Massnahmen" zentral. Ohne Integration des sozialen Umfeldes ist die Qualität der Pflege über den Spitalaufenthalt hinaus kaum zu garantieren.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- verschiedene Ansätze, Modelle und Systeme zur Qualitätsentwicklung miteinander zu vergleichen und ihre Bedeutung für die Qualitätsentwicklung aufzuzeigen.
- den Einsatz verschiedener Instrumente und Techniken zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung zu beurteilen.
- Qualitätskriterien zu generieren, die eine Prüfung der Pflegequalität erlauben.
- die Schritte eines Modells zur Durchführung von Qualitätsverbesserungsprojekten anzuwenden.
- aktiv an der Entwicklung und Umsetzung von Qualitätsstandards/Qualitätsprojekte in der Pflegepraxis mitzuwirken.
- grundlegende Ethiktraditionen zu vergleichen und in Bezug auf ihre Bedeutung für die Pflegepraxis zu bewerten.
- auf der Grundlage ethischen Denkens Pflegesituationen, bezogen auf berufsethische Aspekte zu analysieren, Entscheidungen zu treffen und diese im interdisziplinären Team argumentativ zu vertreten.
- Probleme der Patientensicherheit zu erkennen und Massnahmen zur Gewährleistung der Patientensicherheit im interdisziplinären Team durchzuführen bzw. zu initiieren.
Modulinhalte
- Begriffsklärung: Qualitätsentwicklung, -management, -instrumente, -verbesserung
- Qualitätsstandards und -indikatoren, PDCA-Zyklus, Qualitätsbeurteilung und -messung
- Anforderungen an Qualitätsprojekte – kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
- Forschungsanwendung, evidenzbasierte Pflege und deren Bedeutung für die Pflegequalität
- Vernetzung der Qualitätsentwicklung mit der Gesundheitsökonomie, Berufspolitik und Professionalisierung sowie der Familien- und Angehörigenorientierung
- Patientensicherheit: Fehlermanagement – Risikokultur
- Aufgaben und Rollen der Health Professionals im Kontext der interdisziplinäreren Zusammenarbeit
- Medikamentensicherheit/Medikationssicherheit
- Ethik: Aufgaben der Ethik aus philosophischer und pflegerischer Perspektive
- In der Schweiz geltende berufsethische Kodexe aus der Medizin und aus der Pflege
- Stufenmodell zur ethischen Entscheidungsfindung und ethische Fallbesprechungen
- Statistik: Datenqualität unterschiedlicher Erhebungsinstrumente
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, Plenardiskussionen, angeleitete Übungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Entwicklung eines realen oder fiktiven Qualitätsstandards, Präsentation in der Form eines Posters und eines ergänzenden, schriftlichen Kurzberichts
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA3-32
Modulreihenfolge
Modulblock 3
Das Modul steht in Verbindung mit den Modulen 3.1 "Familienorientierte Pflege", 3.3 "Gesundheitsversorgung" und 1.2 "Forschungsanwendung 1".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Qualitätsentwicklung: Kontaktstudium 12 Lernstunden, Selbststudium 42 Lernstunden, Selbststudium Leistungsnachweis 18 Lernstunden
Ethik: Kontaktstudium 12 Lernstunden, Selbststudium 36 Lernstunden
Patientensicherheit: Kontaktstudium 4 Lernstunden, Selbststudium 12 Lernstunden
Statistik: Kontaktstudium 6 Lernstunden, Selbststudium 8 Lernstunden
In diesem Modul werden gesundheitsökonomische und -politische Zusammenhänge beleuchtet. Dabei vergleichen Sie Aspekte der aktuellen und zukünftigen Gesundheitsversorgung rund um die Finanzierungsmodelle und beurteilen deren Standpunkte. Neben Fragen des Gesundheitszustandes der Bevölkerung werden Themen wie Gesundheitsvorsorge und Chancengleichheit beleuchtet und geklärt, inwieweit die Gesundheitspolitik und die Gesundheitsökonomie den Bedarf an Gesundheitsversorgung heute und zukünftig zu decken vermögen.
Der pflegerische Auftrag ist auf nationaler, kantonaler und betrieblicher Ebene von der Ökonomie und Gesundheitspolitik beeinflusst. Dies fordert von Pflegefachpersonen BScN, dass sie aktuelle Problemfelder und Strukturen, die den pflegerischen Auftrag bestimmen, kennen und dort wo nötig argumentativ Einfluss nehmen. Bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat die Pflege einen wichtigen Auftrag. Damit diese im Kontext gesundheitsökonomischer und gesundheitspolitischer Zusammenhänge übernommen werden kann, sind Kenntnisse zu Versicherungssystemen, Regulierung der Finanzströme und zur "Langzeitpflege" Finanzierung" von zentraler Bedeutung. Diese Kenntnisse bieten Pflegefachpersonen die Basis, sich aktiv an der Debatte um Gesundheitsversorgung und Pflegefinanzierung zu beteiligen.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- Problemfelder des schweizerischen Gesundheitswesens eigenständig zu analysieren.
- wesentliche Unterschiede zwischen staatlichen und wettbewerblichen Systemen zu benennen.
- wichtige Finanzierungsanreize, Tarifstrukturen und Steuerungsmechanismen des schweizerischen Gesundheitswesens nachzuvollziehen und aufzuzeigen, welche Bedeutung diese für das Individuum und für Institutionen mit einem Pflegeauftrag haben.
- gesundheitsökonomische Zusammenhänge zu erläutern, insbesondere bezogen auf pflegerische Leistungen im spitalinternen und spitalexternen Bereich.
- Gesundheitsförderung und Präventionsprogramme hinsichtlich der Chancengleichheit zu beurteilen.
Modulinhalte
- Grundannahmen für Wettbewerb
- Marktversagen und andere Gründe für staatliche Eingriffe in das Gesundheitswesen
- Finanzierungsströme: Politische Prozesse
- Gesetzgebungsprozesse von der objektbezogenen Finanzierung zur subjektbezogenen Finanzierung
- Finanzierung pflegerischer Leistungen in der Langzeitpflege: Demographische Entwicklung
- Zugang zu Leistungen der Gesundheitsversorgung
- Leistungen von Angehörigen und deren volkswirtschaftliche Bedeutung
- Einführung in die Epidemiologie
- Determinanten der Gesundheit
- Gesundheit und Chancengleichheit (Gesundheit von Frauen und Männern, Gesundheit von Migrantinnen und Migranten, Zusammenhänge zwischen Gesundheit und sozialem Status
- Häufigste Gesundheitsprobleme: Welche präventiven Massnahmen werden verfolgt?
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, Plenardiskussionen, angeleitete Übungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
schriftliche Prüfung im Umgang von zwei Lektionen
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA3-33
Modulreihenfolge
Modulblock 3
Das Modul steht in Verbindung mit den Modulen 3.1 "Familienorientierte Pflege" und 3.2 "Qualitätsentwicklung".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Gesundheitsökonomie: Kontaktstudium 28 Lernstunden, Selbststudium 52 Lernstunden, Selbststudium Prüfungsvorbereitung 20 Lernstunden
Gesundheitssystem: Kontaktstudium 8 Lernstunden, Selbststudium 24 Lernstunden
Epidemiologie: Kontaktstudium 6 Lernstunden, Selbststudium 12 Lernstunden
In diesem Modul erlernen Sie als angehende Pflegefachpersonen BScN den Ansatz des integrativen Projektmanagements, in dem die verschiedenen Ebenen des Projektdenkens miteinander verknüpft, die Projektwürdigkeit beurteilt und die Schritte und Instrumente des Projektmanagements beleuchtet werden. Sie analysieren die Zusammenarbeit innerhalb der Pflege und mit verschiedenen Berufsgruppen. Weiter reflektieren Sie theoriebasiert zentrale Elemente der intra- und interprofessionellen Zusammenarbeit sowie Delegationsentscheide und diskutieren Ansätze zur Weiterentwicklung.
Erfolgreiches Zusammenarbeiten in Arbeits- und Projektteams führt zur Qualitätsverbesserung und höherer Zufriedenheit der Mitarbeitenden, Patient:innen und Bewohner:innen. Die Institutionen des Gesundheitswesens sind aufgefordert, den zunehmenden Pflegebedarf zu decken, die Qualität gemäss anerkannten Standards zu garantieren und dabei die Kosten möglichst gering zu halten. Es besteht Einigkeit darüber, dass der gezielte Einsatz des Personals zur Erreichung dieser Ziele prioritär ist. Aufgrund dessen wird die Zusammenarbeit von Berufspersonen mit unterschiedlichen Fähigkeiten (Skills) und Qualifikationen (Grades) in den Blick genommen.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
im Projektmanagement:
- in Projekten zielorientiert und kooperativ zu arbeiten.
- unterschiedliche Funktionen und Werkzeuge für eine effiziente Projektführung und Projektdurchführung einzusetzen.
- Instrumente der Problemlösung einzusetzen.
- verschiedene Projekt-Organisationsformen nach ihrer Effektivität zu unterscheiden.
- den Projektverlauf sinnvoll in Phasen und Arbeitspakete zu unterteilen.
- den Zusammenhang von Planung, Controlling und Steuerung in Projekten zu erkennen und ein
- adäquates Projektcontrolling vorzunehmen.
im Bereich Zusammenarbeiten:
- die Zusammenarbeit von Berufspersonen im Dienstleistungszweig „Pflege und Betreuung“ mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikation zu gestalten
- Zusammenhänge zwischen Pflegebedarf und Personalbedarf zu erklären
- Modelle der Zusammenarbeit von Berufspersonen des Dienstleistungszweigs „Pflege und Betreuung“ mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikationen in Ansätzen zu entwickeln
- Aufgaben zu delegieren, auf dem Hintergrund pflegefachlicher Entscheidungen.
Modulinhalte
Projektmanagement:
- Prinzipien und Kriterien der Projektwürdigkeit
- Basismodell des integrativen Projektmanagements mit Orientierungsebenen
- Formen der Projektorganisation
- Risiko- und Umfeldanalysen
- Definition der Projektphasen
- Zielfindungs- und Problemlösungstechniken
- Führung in Projekten
- Projektcontrolling und Projektevaluation
- Informations- und Dokumentationswesen
Zusammenarbeiten:
- "Skill- und Grademix“ und dessen Bedeutung für die Gesundheitsversorgung
- Berufsprofile der Berufe des Dienstleistungszweigs „Pflege und Betreuung“
- Arbeitsteilung und Prozessoptimierung im Gesundheitswesen
- Bildungssystem der Schweiz
- Interprofessionelle Zusammenarbeit
Lehr- und Lernmethoden
Vorlesungen, Plenardiskussionen, angeleitete Übungen, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Ausgehend von einem vorgegebenen Szenario mündliche Präsentation zum Vorgehen bei der Initiierung und Durchführung eines Projektes
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA3-42
Modulreihenfolge
Modulblock 3
Das Modul 4.2 steht in Verbindung mit den Modulen 3.2 "Qualitätsentwicklung", 3.3 "Gesundheitsversorgung".
Lernzeit/ECTS
150 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Projektmanagement:
Kontaktstudium: 24 Lernstunden, Selbststudium: 55 Lernstunden, Selbststudium Leistungsnachweis: 15 Lernstunden
Zusammenarbeiten:
Kontaktstudium: 16 Lernstunden, Selbststudium: 40 Lernstunden
(Kurs 1, Kurs 2+3)
Im Verlauf des Studiums trainieren Sie die Fähigkeit das eigene Lernen selbstwirksam zu steuern. Sie werden dabei durch das Lernmanagementsystem OpenOlat mit Selbstlernmaterialien, Rückmeldungen und Reflexionen sowie durch Vorlesungen, Diskussionen und gezielte Übungen unterstützt. Themen wie Rollengestaltung, Arbeitsgestaltung, Karriereplanung, Berufspolitik und Innovation schliessen das Modul ab. Im Rahmen des Kurs 2+3 wird die Diplomarbeit erarbeitet: Das Studium wird mit einer Arbeit abgerundet mit der die Fähigkeit nachgewiesen wird, innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Problem- oder Fragestellung aus dem jeweiligen Fach selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.
Das Lernen an der Careum Hochschule Gesundheit ist gekennzeichnet durch einen gezielt aufeinander abgestimmten Wechsel von Kontaktstudium und angeleitetem Selbststudium. Dem eigenaktiven und selbstgesteuerten Lernen kommt im gesamten Ausbildungsarrangement eine zentrale Bedeutung zu: sinnvolle Gestaltung des gesamten Studiums mit wirksamem Transfer in die berufliche Praxis und Beurteilung des eigenen Lernerfolgs. Nicht nur im angeleiteten Selbststudium, sondern auch in den verschiedenen Lernarrangements des Kontaktstudiums, beispielsweise beim Forschungsprojekt, beim Problem Based Learning (PBL) und bei Übungsarrangements erwerben die Studierenden überfachliche Kompetenzen. Mit der Diplomarbeit zeigen die Studierenden auf, dass sie in der Lage sind, eine Problemstellung systematisch zu bearbeiten. Dabei ist die Fähigkeit zur Analyse und Synthese ebenso gefragt wie argumentative Fähigkeiten.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage,
- ihr Lernen zielbezogen, ressourcenorientiert und nachhaltig zu gestalten.
- ihr Repertoire an Lernstrategien zu erweitern und effizienter beim Studieren zu nutzen, um Ihre Studierfähigkeit zu optimieren.
- sich vor allem in Phasen des Selbststudiums beim Lernen gezielt selber zu steuern, selber zu motivieren und selber zu kontrollieren (Metakognition).
- den eigenen Informationsbedarf zu erkennen und zu benennen sowie geeignete Suchstrategien zu entwickeln.
- Informationsquellen zu identifizieren und zu nutzen, die zur Bearbeitung einer Fragestellung oder Problemstellung geeignet sind.
- Informationen zu beschaffen und zu beurteilen sowie korrekt zu referenzieren.
- Informationen so weiterzuverarbeiten, dass die ursprüngliche Fragestellung effektiv und effizient gelöst werden kann.
- aktuelle Themen aus Gesundheits-, Berufs- und Bildungspolitik fundiert zu diskutieren und zu beurteilen.
- schriftliche Arbeiten (inkl. Diplomarbeit) unter Einhaltung der Zitationsregeln eigenständig zu verfassen.
Modulinhalte
- Selbstgesteuertes Lernen - Arbeiten mit dem Lernmanagementsystem
- aktuelle Themen aus Gesundheits-, Berufs- und Bildungspolitik
- Informationskompetenz
- Bibliographische Software
- Wissenschaftliches Schreiben (Diplomarbeit)
Lehr- und Lernmethoden
Informationsinputs, Plenardiskussionen, gegenseitige Rückmeldungen geben und entgegennehmen, Übungen zu Literaturrecherche und mit der bibliographischen Software, angeleitetes Selbststudium, das Verfassen einer eigenständigen Diplomarbeit.
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Der Kompetenznachweis zeigt sich in den erfolgreichen Abschlüssen der anderen Module. Erwartet wird eine aktive Beteiligung an den Veranstaltungen des "Lernens an der Careum Hochschule" und eine konstante und interaktive Nutzung der Lernplattform. Diplomarbeit in der Form einer strukturierten Literaturarbeit mit Experteninterview.
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA1-14
Modulreihenfolge
Das Modul 1.4 steht in enger Verbindung mit den Modulen "Grundlagen der Forschung 1", "Forschungsanwendung 1 und 2".
Lernzeit/ECTS
300 Stunden, 10 ECTS-Punkte
Richtwerte:
Kurs 1 «Lernen an der Careum Hochschule Gesundheit»
Kontaktstudium: 33 Lernstunden, Selbststudium: 117 Lernstunden
Kurs 2+3 «Diplomarbeit»: 90 Lernstunden
Kontaktstudium: 33 Lernstunden, Selbststudium: 117 Lernstunden
Die im Teilzeitstudium BScN für dipl. Pflegefachpersonen erworbenen Kompetenzen haben einen direkten Nutzen für die Berufspraxis. In diesem Modul erarbeiten Sie den Nachweis , mit welchem Erfolg, aber auch mit welchen Grenzen die Studieninhalte in die individuelle Berufspraxis transferiert werden. Sie entwickeln weiterführende, literaturgestützte Handlungsmöglichkeiten und evaluieren das Potenzial für sich selbst und die Akteure innerhalb Gesundheitsversorgungslandschaft.
In der Berufspraxis zeigen die Studierenden, wie sie ihre durch das Bachelor-Studium erweiterten Kompetenzen einsetzen können. Das Modul „Reflektierte Berufspraxis“ dient dazu, die auf Hochschulstufe erweiterten Kompetenzen in der Berufspraxis zu festigen, anhand von Gruppen- und Plenardiskussionen sowie einer schriftlichen Arbeit sichtbar zu machen. Bei der Reflexion der Berufspraxis nehmen Sie die Entwicklung Ihrer Kompetenzen in den Blick. Sie zeigen auf, welchen Nutzen die im Teilzeitstudium BScN erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten für Ihre Berufsausübung und insbesondere die Patient:innen und ihre Angehörigen haben. Sie beleuchten Ihre Kompetenzerweiterung im Kontext der Institution, in der Sie arbeiten. Sie zeigen zudem auf, welche Bedeutung die im Teilzeitstudium erworbenen Kompetenzen für Ihre berufliche Laufbahn haben. Darüber hinaus befassen Sie sich in diesem Modul mit den Leistungen und dem Gewinn, den Bachelors of Science in Nursing in der Gesundheitsversorgung erbringen, heute und in Zukunft.
Lernergebnisse/Handlungskompetenzen
Sie sind in der Lage
- die im Aufbaustudium BScN erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten aus allen Modulen in der Berufspraxis zu nutzen.
- die erweiterte klinische Pflegepraxis theoriegeleitet zu reflektieren.
- die auf Hochschulstufe erworbenen Kompetenzen zu beschreiben und deren Bedeutung für die Berufspraxis und die berufliche Laufbahn zu beschreiben.
Modulinhalte
• Alle in der Fachhochschule erworbenen Kompetenzen.
Lehr- und Lernmethoden
Anwendung und Reflexion der erworbenen Kompetenzen mit StudienkollegInnen, BerufskollegInnen in der Praxis und den Vorgesetzten, angeleitetes Selbststudium
Leistungsnachweis/Modulabschluss
Schriftlicher Nachweis der durchgeführten Reflexionen (Portfolioarbeit), Einreichen der Arbeitsbestätigung
Modulverantwortung
Dr. Martin Fröhlich, Careum Hochschule Gesundheit
Voraussetzungen
- Grundstudium Bachelor of Science in Nursing oder Höhere Fachschule Pflege
- vertiefte Mathematik-, Englisch- und Deutschkenntnisse (Niveau Berufsmaturität)
Modulcode
BSNA3-41
Modulreihenfolge
Modulblöcke 1 bis 3
Das Modul ist mit allen Modulen eng verbunden.
Lernzeit/ECTS
30 ECTS = 900 Lernstunden
Richtwerte:
Kontaktstudium: 12 Lernstunden
Berufspraxis und Reflexion in der Berufspraxis: 864 Lernstunden
Selbststudium Modulabschluss: 24 Lernstunden