Zahlen zum Naturkapital der Schweiz
Ressourcenrenten und weitere Erträge erstmals beziffert
Welche Arten von Naturkapital hat die Schweiz und wie hoch sind die Erträge daraus? - In den Statistiken der Schweiz finden sich keine direkten Angaben dazu. Die Weltbank weist die Ressourcenrenten der Schweiz mit «0,0» aus. Felix Schläpfer von der Kalaidos Fachhochschule und Michael Lobsiger von der Firma BSS Volkswirtschaftliche Beratung, sind den Fragen in einem Projekt nachgegangen und haben die Ressourcenrenten und weitere Erträge erstmals beziffert.
Das Ergebnis: Vorsichtig gerechnet, belaufen sich die Ressourcenrenten im untersuchten Zeitraum 2016/2021 auf 45 Milliarden Franken pro Jahr. Zusammen mit weiteren Arten von Erträgen wie Wertgewinnen von Bauland und Transfers durch kostenlose Umweltnutzung kommen die Autoren auf 160 Milliarden Franken oder ein Fünftel der Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der grösste Teil davon entfällt auf die Ressource Boden.
Warum sind die Zahlen relevant?
Die Erträge des Bodens sind der wichtigste Treiber der Immobilienpreise und Wohnkosten und auch entscheidend für die Verteilung des Wohlstands. Wie hoch sie sind und wer sie bekommt, bestimmen dabei nicht Naturgesetze, sondern rechtliche Regelungen, die jederzeit geändert werden können, insbesondere das Raumplanungsrecht.
Die Schlussfolgerung der Autoren: Die Erträge des Naturkapitals verdienen mehr Aufmerksamkeit – in der offiziellen Statistik, in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung, in der Politik und in den Medien.
> Zum Bericht "Naturkapital Schweiz"
Schläpfer, F. & Lobsiger, M. (2024). Naturkapital Schweiz. Kapitalwert, Erträge und Transfers nach institutionellen Sektoren 2016/2021. 30. November 2024. Kalaidos Fachhochschule, Zürich, und BSS Volkswirtschaftliche Beratung, Basel.