FINK – Finanzielle Belastung bei chronischen Krankheiten in der Schweiz
Chronische Krankheiten wie Krebs oder Diabetes verursachen hohe Gesundheitskosten. Diese müssen zum grossen Teil von den Betroffenen selber, ihren Angehörigen und betreuenden Personen getragen werden.
Die finanzielle Belastung der Betroffenen wurde bisher in der Schweiz kaum erforscht. Unser Projekt hat das Ziel, ein Konzept der finanziellen Belastung und dessen Auswirkung auf das Wohlbefinden der Betroffenen auszuarbeiten und das Ausmass der finanziellen Belastung in der Schweiz zu erfassen.
Ausgangslage
Jede dritte Person in der Schweiz ist von einer chronischen Krankheit wie Krebs oder Diabetes betroffen. Chronische Krankheiten verursachen hohe Kosten. Diese werden zu einem grossen Teil von den Betroffenen selbst und ihren Angehörigen getragen. Bisher konzentrierte sich die Forschung zu diesem Thema jedoch vor allem auf einzelne Krankheiten, insbesondere Krebs. Auch wurden meist nur die Auswirkungen auf einzelne Patient:innen, nicht aber auf Angehörige und betreuende Personen untersucht. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die finanzielle Belastung und die damit verbundenen Auswirkungen bei verschiedenen chronischen Erkrankungen ähnlich sind.
Projekt
Das Projekt FINK schliesst diese Forschungslücke, indem es die finanzielle Belastung von Menschen mit chronischen Krankheiten, ihren Angehörigen und betreuenden Personen in der ganzen Schweiz untersucht. Damit wollen wir zu einem nachhaltigeren und besser vernetzten Gesundheits- und Sozialsystem beitragen, das die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen in der Schweiz fördert.
Projektziel
Das Projekt hat folgende Ziele:
1. Ein Konzept zu entwickeln, das die finanzielle Belastung bei chronischer Krankheit und deren Auswirkung auf das Wohlbefinden untersucht;
2. Das Ausmass der finanziellen Belastung und deren Auswirkungen in der Schweiz zu erfassen. Dabei konzentrieren wir uns auf die fünf häufigsten chronischen Krankheiten in der Schweiz.
Methodisches Vorgehen
Um die Projektziele zu erreichen, verfolgen wir einen partizipativen und transdisziplinären Forschungsansatz. Während der gesamten Projektlaufzeit geben wir Menschen mit chronischen Krankheiten, deren Angehörigen und Betreuenden eine Stimme: Diese führen digitale Tagebücher und auch Gespräche mit uns. Mehrere Gruppendiskussionen mit Vertreter:innen aus Politik, Forschung und Praxis tragen dazu bei, ein umfassendes Bild für die Schweiz zu erhalten und die Relevanz für die Praxis sicherzustellen.
Das Projekt ist in zwei Phasen unterteilt:
In einem ersten Schritt werden die Erkenntnisse aus den ersten beiden Gruppendiskussionen in die Konzeptentwicklung zur finanziellen Belastung (Ziel 1) einfliessen. Es wird eine Literaturrecherche mit der Analyse bestehender Interviews zu verschiedenen chronischen Krankheiten kombiniert, die im Rahmen von DIPEx Schweiz durchgeführt wurde.
In einer zweiten Phase wird das Ausmass der finanziellen Belastung bei chronischen Krankheiten mittels einer schweizweiten Online-Befragung erhoben (Ziel 2). Wiederum dienen die Ergebnisse einer dritten Gruppendiskussion dazu, diese möglichst umfassend und dennoch praxisnah umzusetzen. Danach werden alle gewonnenen Erkenntnisse in einer vierten Gruppendiskussion gebündelt, um die nächsten Schritte für innovative Lösungen rund um die finanzielle Belastung und das Wohlbefinden von Menschen mit chronischer Krankheit in der Schweiz zu identifizieren.
Projektteam
Projektleitung: Dr. Karin Ribi, Dr. Bettina Schwind
Team: Dr. Rosa Visscher, Dr. Andrea Schöpf-Lazzarino, Elena Guggiari, Josip Jurisic
Partner: Prof. Dr. med. Dr. phil. Nikola Biller-Andorno, Dr. Giovanni Spitale, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte (IBME), Universität Zürich
Finanzierung
SNF «Health Research and Wellbeing UAS and UTE - 2023»_ 220691
Kooperierende Organisationen
Laufzeit
Januar 2024 – März 2027