Dieser Beitrag befasst sich mit Industrie 4.0 und den dafür sinnvollen Teilenummernsystemen in den Maschinenbauunternehmen der Schweiz. Hintergrund ist meine Seminararbeit zu diesem Thema für das CAS (FH) in Strategischem Management an der Kalaidos FH.

Unter Industrie 4.0 kommen durch die Vernetzung aller Objekte in der Wertschöpfungskette neue Herausforderungen in Bezug auf Planung und Steuerung auf die Unternehmen zu. Einer der Grundpfeiler der produzierenden Industrie sind die Teilenummernsysteme, die heute unterschieden werden in sprechend, teilsprechend und nichtsprechend mit Klassifizier-, Verbund- oder Parallelschlüssel.

Durch Industrie 4.0 wird das Wertschöpfungsnetzwerk stark verändert (Grafik).
Durch Industrie 4.0 wird das Wertschöpfungsnetzwerk stark verändert (Grafik).

Teilenummernsysteme sind, obwohl sie nicht registriert werden, extrem wichtig für die produzierende Industrie und müssen laufend durch Strategieanpassungen der Unternehmen überprüft, angepasst oder erweitert werden. Da in der Theorie zwischen Industrie 4.0 und dem Teilenummernsystem kein direkter Zusammenhang hergestellt wird, wurde versucht mittels Interviews mit drei Fachexperten diese Lücke zu schliessen.

Die Relevanz von Teilenummernsystemen

Teilenummernsysteme begleiten uns das ganze Leben und umgeben uns, ohne dass wir das registrieren. Nur, weil etwas nicht gesehen wird oder nicht gesehen werden will, heisst das nicht, dass es nicht existiert, Kosten verursacht und die Menschen davon abhängig sind. Das Gleiche wie im täglichen Leben gilt in der Schweizer Maschinenbauindustrie für ihre Teilenummernsysteme. Diese existieren, werden meistens aber zu wenig beachtet oder niemand will etwas daran ändern, solange sie funktionieren. Dabei kostet eine Teilenummer während eines Lebenszyklus für Handelsgüter ca. 1‘500 bis 3‘000 Franken und bei Eigenfertigung zwischen 3‘000 und 4‘500 Franken.

Veraltete Teilenummernsysteme sind Kostentreiber und behindern Prozesse

Ineffiziente Teilenummernsysteme können exponentielle Kostenkurven verursachen; hierbei wird meistens stückweise angepasst, bis das System nicht mehr funktioniert und der Zeitpunkt kommt, an dem gar nichts mehr läuft. Viel zu spät wird dann mit Hochdruck das jahrzehntealte System erneuert und den neuen Gegebenheiten angepasst. In der produzierenden Industrie sind Teilenummern überlebenswichtig und von strategischer Bedeutung für den Fortbestand des Unternehmens. Werden ineffiziente Teilesysteme mit Industrie 4.0 kombiniert, entstehen ganz neue Dimensionen. Obwohl Industrie 4.0 in aller Munde ist, wissen die wenigsten was sich dahinter verbirgt und welche Veränderungen das Konzept in den nächsten Jahren mit sich bringen wird. Die oben publizierte Übersichtsgrafik gibt einen kleinen Eindruck des Veränderungspotenzials, das auf die Wirtschaft zukommt.

Lesen Sie im zweiten Teil meines Beitrages, welche Empfehlungen zur Implementierung von Teilenummernsystemen sich aus den Experteninterviews ableiten liessen.

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