Die Careum Hochschule Gesundheit forscht. Seit 2014 über Young Carers. Auch am Montag, 16. Mai 2022, standen pflegende Kinder und Jugendliche im Zentrum der 3. Young Carers Konferenz in Lugano. Ziel der Konferenz mit nationalen und internationalen Gästen war, neuste Forschungsergebnisse zu präsentieren, die Teilnehmenden untereinander zu vernetzen und von den Erfahrungen von Young Carers zu lernen.

Endlich fand die Konferenz statt: Live und vor Ort begegneten sich die Teilnehmenden im sonnigen Tessin. Lange war unklar, ob die Tagung vor Ort stattfinden konnte und alle waren umso glücklicher, dass es die aktuelle Pandemielage möglich machte. 

Eröffnet wurde die internationale Tagung in Lugano von Dr. Raffaele De Rosa, Staatsrat und Leiter des Departements Gesundheit und Soziales, Kanton Tessin. Er zeigte die Wichtigkeit des Begriffs Young Carers auf. Auch verwies er auf Angebote für betreuende Angehörige, die im Kanton Tessin entwickelt wurden.

Die Tagung mit Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis und Young Carers fand grossen Anklang. So gab es sehr viel positive Rückmeldungen. «Inspirierende Konferenz», «bereichernder Austausch unter den Anwesenden » – so das Echo der Teilnehmenden.

Über 80 Gäste aus 10 Ländern nahmen an der dreisprachig geführten Veranstaltung mit Simultanübersetzung auf Deutsch, Englisch und Italienisch teil. An der Konferenz hielten einerseits Vertreter von verschiedenen Hochschulen aus europäischen Ländern Referate, andererseits fand auch ein direkter Austausch zwischen Young Carers und Fachpersonen statt. 

Am Vormittag der Konferenz war das Thema: «Young Carers international. Wie unterstützen andere Länder Young Carers?». Hier lag das Augenmerk auf der Forschung, der Politik und der Praxis. 

Das «Young Carers»-Team der Careum Hochschule Gesundheit präsentierte im Rahmen der Konferenz die Ergebnisse der aktuellsten nationalen und internationalen Studien zum Thema «Young Carers» – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die eine nahestehende Person wegen einer Erkrankung, einer Beeinträchtigung, wegen Sucht oder Alter betreuen oder unterstützen.

 

Lebendige Podiumsdiskussion

Am Nachmittag der eintägigen Konferenz in Lugano fand eine Podiumsdiskussion statt. Thema war: Wohlbefinden und Bedürfnisse von Young Carers in Schule und Ausbildung.

An der Diskussion nahmen auch sieben Young Carers teil; vier aus der Deutschschweiz, zwei aus dem Tessin, eine aus Österreich. Sie waren im Gespräch zusammen mit Vertreter:Innen von Praxisorganisationen wie Pro Juventute, Lega Cancro Ticino und IKS (Institut Kinderseele Schweiz).

Für den Kanton Tessin war die Konferenz vor Ort wichtig: So nahmen die Vertreterinnen des Tessins Alba Masullo (Direktorin der Lega Cancro Ticino), Alma Pedretti (Abteilung für städtische Schulen im Bildungsdepartement Kanton Tessin) und Ilario Lodi (Leiter Pro Juventute Ticino) die Konferenz als Anstoss für mehr Unterstützung für Young Carers im Tessin. Sie waren auch an der Podiumsdiskussion beteiligt.

Besonders geschätzt wurde die aktive Teilnahme von aktuellen und ehemaligen Young Carers an der Podiumsdiskussion. Engagiert haben sie ihre Erfahrungen in der Schule, in ihren Familien und in den Beziehungen mit Fachpersonen geteilt. Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihren Mut!

 

Ausblick

Melis, ehemalige Young Carer, meinte abschliessend: «Ich war an der letzten Konferenz im 2019. Diese hier stimmt mich um so vieles positiver. Man sieht, dass Fortschritte gemacht wurden und dass Verbesserungsvorschläge und Pläne zur Unterstützung der Young Carers vorhanden sind.» 

Jens van Harten, Vertreter der Reformierten Kirche Kanton Zürich äusserte sich zum Thema Erreichbarkeit von männlichen Young Carers: «Ohne Vertrauensbeziehung zu den Betroffenen bleibt der Gap zwischen Theorie und Praxis weiterhin sehr gross.»

Hoffen wir, dass diese 3. Young Carers Konferenz einen weiteren Meilenstein darstellt auf dem Weg zu mehr Sichtbarkeit von Young Carers.

Das Forschungsteam «Young Carers» der Careum Hochschule Gesundheit

Das Forschungsteam der Careum Hochschule Gesundheit (Young Carers) macht sich für die Forschung über und mit Young Carers stark. «Wir forschen nicht über, sondern mit Menschen», lautet die Devise der Forschenden. Ziel ist, schweizweite Unterstützungsangebote für Young Carers zu etablieren und so auch Betroffene untereinander zu vernetzen. Aber auch die Öffentlichkeit auf dieses gesellschaftlich relevante Thema zu sensibilisieren.

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