Kostenwahrheit
Indirekte Unterstützung verschiedener Ernährungsstile in der Schweiz (in Fr.) pro Person im Jahr 2020 (Quelle: Lobsiger et al. 2022, Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz)

 

Im Auftrag der Denkwerkstatt Vision Landwirtschaft erarbeiten wir zwei Texte: einen allgemeinverständlichen Erklärtext zum Thema «Kostenwahrheit in Landwirtschaft und Ernährung» (Teilprojekt 1) und eine Analyse der Umverteilung durch fehlende Kostenwahrheit (Teilprojekt 2).

Studie

Fehlende Kostenwahrheit verursacht nicht nur Effizienzprobleme (Verschwendung von Ressourcen), sondern auch Fairnessprobleme unter Produzenten wie auch Konsumentinnen. Auf der Grundlage einer früheren Studie zu den Vollkosten verschiedener Nahrungsmittel in der Schweiz (für denselben Auftraggeber) wurden weitergehende Berechnungen durchgeführt. Die Analysen wurde in Zusammenarbeit mit BSS Basel konzipiert, von BSS Basel durchgeführt und von der Kalaidos Fachhochschule fachlich begleitet. Die Studie beziffert die durch fehlende Kostenwahrheit verursachte Umverteilung zwischen Ernährungsstilen. Sie liefert damit Grundlagen für die Beurteilung der staatlichen Förderung von wenig nachhaltigen Produktions- und Konsummustern.

Forschungsfragen, die in der Studie beantwortet wurden:

(1) Wie hoch sind die Kosten des Konsums tierischer und pflanzlicher Produkte in der Schweiz? (2) Wie hoch sind die Kosten unterschiedlicher Konsumstile in der Schweiz (insbesondere unterschiedliche Anteile/Arten tierischer und pflanzlicher Produkte)? (3) Wie hoch sind die durch fehlende Kostenwahrheit verursachten impliziten staatlichen Transfers zu verschiedenen Konsumstilen (Netto-Zahler und Netto-Empfänger von direkten und indirekten Subventionen, Höhe der Subventionen)? 

Erklärtext

Die KFH hat in Zusammenarbeit mit Partnern (Kommunikationsberater, Grafiker) einen allgemeinverständlichen Text mit Grundwissen zum Thema Kostenwahrheit in Landwirtschaft und Ernährung konzipiert und erstellt. Ähnlich wie seit den 1990er Jahren in der Verkehrspolitik und in der Energiepolitik soll das Prinzip Kostenwahrheit auch in der Landwirtschaft und Ernährungspolitik mehr Beachtung erhalten.

Fragen, die der Erklärtext beantwortet:

Wie viel kosten unsere Nahrungsmittel? Wer bezahlt das? Was bedeutet Kostenwahrheit in Landwirtschaft und Ernährung? Warum ist fehlende Kostenwahrheit ein Problem? Wie ist es dazu gekommen? Wie kann man Kostenwahrheit umsetzen? Sind Labelprodukten wie «Bio» ein Weg zu Kostenwahrheit? Was lässt sich Kostenwahrheit bei Importen umsetzen? Was sind die Konsequenzen von Kostenwahrheit für die Konsumentinnen und für die Akteure der Land- und Ernährungswirtschaft? 


Projekttitel
Kostenwahrheit in Landwirtschaft und Ernährung

Finanzierung
Vision Landwirtschaft (Studie) und private Gönner (Erklärtext)

Projektdauer
Mai 2022 – Dezember 2022 (Studie) / Mai 2022 bis Juni 2023 (Erklärtext)

Kooperation
BSS Basel (Studie) / Dialogika, Basel; Hape Mueller Projects, Basel (Erklärtext).

Projektleitung
Prof. Dr. Felix Schläpfer

 

Publikationen

Studie:

Bericht: Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz 

Fachpublikation: Linking Subsidies for Agriculture and Food to Dietary Styles: Estimates for Switzerland 

Erklärtext:

PDF und Buch-Bestellung unter https://vollkosten.ch/

Fachpublikation: Schläpfer, F., Vatn, A. (2023). Regulation of externalities: rights, options, and procedure. Frontiers in Environmental Economics 2, 1188700, 1-8. 

In den Medien:

Beitrag SRF: Fleischesser kosten die Allgemeinheit mehr als Vegetarier - Bund fördert tierische Produkte stärker als pflanzliche 

Interview im «Schweizer Bauer», August 2023

Redaktioneller Bericht NZZ: Bio kaufen rettet die Umwelt nicht – Kostenwahrheit dagegen schon (Ausgabe vom 21.09.2023)

Beitrag im “Schweizer Monat”, September 2023

 

 


Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Prof. Dr. Felix Schläpfer

Prof. Dr. Felix Schläpfer

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