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Ausgangslage

Das Projekt «work & care connect» beruht auf Erkenntnissen aus dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm «work & care». In den Grossunternehmen, in denen Careum Forschung repräsentative Umfragen durchführte, lag der Anteil von Mitarbeitenden mit pflegebedürftigen Angehörigen bei jeweils mindestens 12 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass bei der Bereitschaft zur Übernahme von Angehörigenpflege kaum ein Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich jedoch bezüglich der Arbeitspensen. Während Männer Pflege- und Betreuungsarbeit vorwiegend um ein Vollzeitpensum herum organisieren, halten sich Frauen den Spielraum mit Teilzeitarbeit offen. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege sind deswegen vielfältige und bedarfsorientierte Angebote zentral, um den verschiedenen Berufs- und Lebensbiografien gerecht zu werden. So lassen sich sowohl die geschlechter-stereotype Zuschreibung von Pflege- und Betreuungsarbeit vermeiden als auch soziokulturelle Ungleichheiten reduzieren.

Projekt

Das Vorprojekt «work & care connect» hat einen innovativen Ansatz für ein Vereinbarkeitsarrangement entwickelt, der die Arbeitswelt mit dem Gesundheitswesen verbindet. Es ging der Idee einer Allianz zwischen Unternehmen und Pflegezentren nach, um Betreuungsplätze für pflegebedürftige Angehörige anbieten zu können. Das heisst, dass Mitarbeitende Tages- und Nachtangebote in Pflegezentren für ihre pflegebedürftigen Angehörigen – analog zu Kindertagesstätten – beanspruchen könnten, während sie ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dazu wurden Experteninterviews geführt. Diese zeigten insgesamt auf, dass die Idee der Allianz als interessant, attraktiv und innovativ eingeschätzt wird. Noch fehlt es aber am Bewusstsein, dass sich Arbeitgebende im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege engagieren könnten, um Mitarbeitende zu unterstützen. In einem Folgeprojekt ist geplant, die operativen Details von konkreten Angeboten mit Partnern vertieft zu untersuchen.

Die Allianz zwischen Betrieben und Pflegezentren soll dazu führen, dass bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Mitarbeitende mit pflegebedürftigen Angehörigen auf gleichwertige Unterstützung wie Mitarbeitende mit kleinen gesunden Kindern zählen können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt «work & care connect» tragen in diesem Sinn zur Förderung der Chancengleichheit innerhalb der Vereinbarkeit bei.

Projektteam

Careum Forschung: Prof. Dr. Iren Bischofberger, Karin van Holten

Laufzeit Vorprojekt

November 2014–Mai 2015

Drittmittel

Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) im Rahmen der Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz

ebg Logo

Publikationen

Jähnke, A., & Scherrer, A. (2015). Flexible Tages- und Nachtstätten in Pflegezentren. Clinicum, 12 (4), 57–58. PDF

van Holten, K. (2013). Angehörigenpflege: Männer helfen kräftig mit. Männerzeitung, (4), 36–37. PDF

van Holten, K., Sax, A., & Bischofberger, I. (2014). Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege als Erfolgsfaktor für die Wirtschaft? Die Volkswirtschaft, (3), 43–45. PDF

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