Aufgaben- und Kompetenzprofil Parkinson Nurse Schweiz
Der Krankheitsverlauf von Menschen mit Morbus Parkinson ist komplex. Pflegefachpersonen sind mitverantwortlich, dass Betroffene möglichst gut und selbstständig leben können. Die professionelle Parkinsonpflege zeichnet sich auch dadurch aus, dass Patient:innen evidenzbasiert gepflegt werden. Bisher liegt kein forschungsgestütztes Kompetenzprofil der Parkinsonpflege für den deutschsprachigen Raum vor.
Ausgangslage
In der Schweiz leben ca. 15.000 Menschen mit Morbus Parkinson. Diese werden zuhause, im Heim und oder bei akuten Gesundheitsproblemen im Spital gepflegt (vgl. Schweizerische Parkinsonvereinigung, 2020). Durch die erweiterten Behandlungs- und Therapieoptionen sind die Aufgaben einer auf Menschen mit Parkinson spezialisierten Pflegefachperson (engl. Parkinson Nurse) in den letzten Jahren deutlich breiter geworden. Dies in der klinisch-pflegerischen Einschätzung, im Medikamentenmanagement (vgl. Donizak & MacCabe, 2017) oder in der Patienten- und Angehörigenedukation (vgl. Chlond et al., 2016).
Pflegefachpersonen, die auf die Pflege von parkinsonerkrankten Menschen spezialisiert sind, tragen wesentlich dazu bei, dass eine den Qualitätskriterien entsprechende Versorgung gewährleistet wird. Aber auch dass positive Effekte für die Betroffenen erzielt werden können (vgl. Lennaerts et al., 2017). Voraussetzung dafür ist das forschungsgestützte bzw. wissenschaftsbasierte Fachwissen, das in der Fachpraxis in ein begründetes, evidenz-basiertes Pflegehandeln überführt werden kann (vgl. Mai, 2018). Dies wiederum lässt sich in ein Kompetenzprofil integrieren und so besser als bisher abbilden. Bis dato wurde noch kein forschungsgestütztes Kompetenzprofil für die Parkinsonpflege im deutschsprachigen Raum erarbeitet.
Projektziel
Ziel der Studie ist, die parkinsonspezifischen Handlungskompetenzen von Pflegefachpersonen in der praktischen Parkinson Care für die Deutschschweiz forschungsbasiert zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Studie fliessen in die Entwicklung eines kompetenzorientierten Weiterbildungsangebots für die Fachpflege Parkinson Care an der Careum Hochschule Gesundheit ein.
Methodisches Vorgehen
In einem Workshop mit Mitgliedern der Swiss-PDNS werden Daten zu Praxistätigkeiten einer auf Parkinson spezialisierten Pflegefachperson in der Deutschschweiz erhoben und in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Die erzielten Ergebnisse werden anschliessend in einem Fokusgruppeninterview mit Fachpersonen der Parkinson Care inkl. Patient:innen und Angehörigen diskutiert, ergänzt und im Hinblick auf notwendige Kernkompetenzen in der Parkinsonpflege verdichtet.
Projektteam
Dr. Elke Steudter, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studiengangleitung Parkinson Care, Careum Hochschule Gesundheit, Zürich
Mechtild Uhl, RN, Leiterin Bewegungssprechstunde, UniverstitätSpital USZ, Zürich
Frauke Rogenhofer, MSc, Pflegeexpertin, Zürich
Literatur
Chlond, M., Bergmann, F., Güthlin, C., Schnoor, H., Larisch, A. & Eggert, K (2016). Patient education for patients with Parkinson’s disease: A randomised controlled trial. Basal Ganglia 6, 25–30.
Donizak, J. & McCabe, C. (2017). Pharmacological management of patients with Parkinson’s disease in the acute hospital setting: a review. British Journal of Neuro-science Nursing, 13(5), 220–225.
Lennaerts, H., Groot, M., Rood, B., GiIissen, K., Tulp, H., van Wensen, E., Munneke, M., van Laar, T. & Bloem, B.R. (2017). A Guideline for Parkinson' s Disease Nurse Specialists, with Recommendations for Clinical Practice. Journal of Parkinson Disease, 7, 749–754.
Parkinsonvereinigung Schweiz (2020). Krankheitsbild Parkinson. Online verfügbar
Laufzeit
August 2020 – April 2023
Finanzierung
Parkinson Schweiz
Verein Swiss Parkinson’s Disease Nursing Specialist (Swiss-PDNS), Zürich
AbbVie, Baar